Coronavirus: Viggiù-Variante ist auch Virologe Cerny völlig neu
Ganz nah an der Schweizer Grenze wurde in einem italienischen Dorf eine äusserst seltene Variante des Coronavirus entdeckt. Virologe Andreas Cerny ordnet ein.

Das Wichtigste in Kürze
- Im italienischen Dorf Viggiù wurde eine seltene Virus-Variante entdeckt.
- Diese wurde bisher nur ein einziges Mal in Thailand registriert.
- Virologe Andreas Cerny fordert weiter Untersuchungen, um die Bedeutung einzuschätzen.
Das italienische Viggiù liegt nur zehn Autominuten von der Schweizer Grenze entfernt. Das 5300-Seelen-Dorf hat schon fast 80 Prozent der Einwohner die erste Dosis gegen das Coronavirus verimpft.
Doch vor der ersten Massenimpfung wurden knapp 4000 Bürger noch einmal auf Covid-19 getestet. Unter den 89 gefundenen positiven Fällen stellten die Behörden eine besonders seltene Mutation fest.

Eine Person hatte eine Variante des Coronavirus im Blut, die bislang nur ein einziges Mal in Thailand gefunden wurde. Sie war aus Ägypten ins Land gereist, wie «affaritaliani.it» berichtete. Die Person wurde umgehend isoliert.
Laut italienischen Forschern sei die Struktur des Spike-Proteins, welche zum Andocken an die menschlichen Zellen dient, stark verändert. Fabrizio Maggi vom Mikrobiologielabor sagte, dass sich die Variante in diesem Bereich «von allen anderen» unterscheide. In Zukunft will der Experte den Weg dieser Variante rekonstruieren.
Auch Virologe Andreas Cerny ist dieser Variante noch nie begegnet. Auf Anfrage sagt er: «Wie weit sich diese Struktur des Spike-Proteins auf die Ansteckungseigenschaften oder auf den Impfschutz auswirkt, ist im Moment unklar.» Es brauche aber zusätzliche Untersuchungen, um die Bedeutung einzuschätzen, so der Virologe.