Für Ungeimpfte ist «die Partnersuche immer schwieriger geworden». Deshalb gibt es jetzt Partys nur für Singles, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind.
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Impfgegnerinnen und -gegner organisieren eine Party spezifisch nur für Singles, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ungeimpfte Singles klagen, für sie werde die Partnersuche immer schwieriger.
  • Zu viele potenzielle Partnerinnen oder Partner seien «Massnahmenjunkies».
  • Deshalb treffen sich die ungeimpften Singles nun im «privaten Untergrund» in Olten SO.
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Während das Coronavirus wieder öfter in die Schlagzeilen gerät, versammeln sich erneut Impfgegnerinnen und -gegner. Diesmal aber nicht zur Anti-Massnahmen-Demo – sondern zum Dating.

Das Problem: «Die Partnersuche ist für uns immer schwieriger geworden», klagt der anonyme Organisator der Single-Party in Olten SO.

«Viele wollen nichts mehr mit den Massnahmenjunkies zu tun haben, besonders, wenn es um eine Partnerschaft geht. Genau deswegen organisieren wir eine Single-Party im privaten Untergrund», heisst es auf der Webseite.

Geheimer Zufluchtsort «für uns Schwurbler»

Man könne natürlich keine Garantie geben, dass alle auch wirklich ungeimpft seien. «Aber diejenigen, die es sind, werden sich wohl kaum angesprochen fühlen», hofft man.

Der genaue Standort der Impfgegner-Party wird erst nach der Anmeldung verraten. «Bitte nehmt nur Menschen mit, denen ihr vertraut, denn wir möchten weiterhin ein geheimer Zufluchtsort für uns Schwurbler bleiben.»

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Es gibt nur noch eine kleine radikalisierte Minderheit an Impfgegnerinnen und Impfgegnern, die sich nicht mit Geimpften abgeben wollen. (Archivbild)
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Sie klagen: «Die Partnersuche ist für uns immer schwieriger geworden.» (Archivbild)
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Deshalb organisiert die Gruppe nun eine Single-Party – spezifisch nur für Ungeimpfte. (Symbolbild)
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Verschwörungs-Experte Marko Kovic vermutet die Radikalität der kleinen Minderheit als Grund für ihre schwierigen Dating-Erfahrungen. (Archivbild)

Menschen, die sich nur mit Ungeimpften abgeben – obwohl die Impfung gegen das Coronavirus längst in den Hintergrund gerückt ist: Das ist heute die Ausnahme, wie Verschwörungstheorie-Experte Marko Kovic zu Nau.ch sagt.

«Es gibt eine kleine Minderheit Radikalisierter, für die die Ablehnung von Covid-Impfungen wichtiger Bestandteil ihrer Persönlichkeit und ihres Weltbildes ist.» Teilweise weite sich das auch auf Impfungen grundsätzlich aus.

Nur «Handvoll Menschen» mit radikaler Impf-Ansicht zum Coronavirus

Dass es umgekehrt Geimpfte gibt, die Ungeimpfte bewusst vermeiden, sei Kovic nicht bekannt. Für ihn ist klar, dass Single-Partys für Impfgegner und -gegnerinnen kein grösseres Phänomen sind: «Es handelt sich hier um eine Handvoll Menschen mit irrationaler Ideologie, die daten dürfen, wen sie wollen.»

Radikalität könnte laut Kovic auch erklären, warum sich diese kleine Gruppe über eine immer schwierigere Partnersuche beklagt: «Sie wollen keinen Kontakt zu Menschen haben, die sich gegen das Coronavirus oder andere Infektionskrankheiten haben impfen lassen.»

«Corona-Mischehe hat es in sich»

Für Paartherapeut Klaus Heer ist klar: «Corona hat in den letzten drei Jahren sehr viele Beziehungen schwer belastet, gespalten und zerstört. Dieses gesellschaftliche Trauma liegt noch immer in der Luft.»

Er versteht das Bedürfnis, eine gleichgesinnte Liebe zu finden. «Geimpft und ungeimpft: zwei Sekten, die sich bekämpfen. Wer will schon mit verbissenen Andersgläubigen zusammenleben?»

Würden Sie eine Person daten, die eine andere Meinung zu Impfungen hat als Sie?

Liebe finde man eher in Harmonie als in Differenz. Heer sagt: «Eine Corona-Mischehe hat es in sich. Die hausinterne Kriegsgefahr ist zu gross.»

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