Die Gegner der Massnahmen gegen das Coronavirus rufen munter weiter zu Demos auf. Trotz fehlender Bewilligung soll am Samstag in Rapperswil demonstriert werden.
So lief die unbewilligte Kundgebung der Massnahmen-Gegner in Altdorf UR ab. - Drone Air Media
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Massnahmen-Gegner haben am Samstag eine Demonstration in Rapperswil geplant.
  • Die Demo ist nicht bewilligt. Die Kantonspolizei St. Gallen bereitet sich vor.

Vergangene Woche verkündet der Bundesrat langersehnte Lockerungen. Dies trotz einer nach wie vor heiklen Situation mit dem Coronavirus. Beizen dürfen nun ihre Terrassen öffnen, Kinos und Gyms sind seit gestern Montag ebenfalls offen.

Den Corona-Gegnern reicht dies nicht. Im Internet organisieren sie bereits die nächsten Proteste.

Bereits längere Zeit angekündigt ist ein Protest in Rapperswil-Jona SG. Dort soll am kommenden Samstag demonstriert werden.

Liestal Amnesty International
Keine Schutzmasken und kein Abstand weit und breit trotz Coronavirus: Solche Szenen wie diese hier aus Liestal BL häuften sich zuletzt. - Keystone

Nur: Die Stadt kommunizierte bereits Ende März, dass sie keine Bewilligung für die Demonstration erteilt habe. Die Begründung: «Der Entscheid basiert auf Erfahrungen mit Aktionen des Vereins ‹Stiller Protest›, insbesondere in Liestal, wo die Corona-Massnahmen kaum eingehalten wurden.»

Den Demonstranten scheint das Verbot egal zu sein. In Liestal BL demonstrierten im März mehrere Tausend Corona-Rebellen gegen die Massnahmen.

Abstand oder Masken waren damals Fehlanzeige, wie auch an allen anderen Corona-Demos.

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Beim Bahnhof Liestal haben sich am 21. März über 5000 Menschen zu einem Protestmarsch gegen die Corona-Massnahmen des Bundes versammelt. - sda - Keystone-SDA/Dominique Spirgi

Wenige Tage vor der nicht bewilligten Demo in der Ostschweiz wird in Chats trotzdem zum Widerstand gegen die Corona-Massnahmen aufgerufen.

Polizei appelliert: «Kommen Sie nicht nach Rapperswil!»

Im Gegensatz zu den zwei letzten Demonstrationen in Uri und Schaffhausen wurde der Protest von den Organisatoren nicht offiziell abgesagt. Doch die Absagen wurden bisher auch so ignoriert. So fanden sich in Altdorf UR und am vergangenen Schaffhausen mehrere Hundert Protestler ein.

Mit Kuhglocken zog man durch die Strassen, die Stimmung war patriotisch. Es befanden sich zudem auch Rechtsextreme unter den Demonstranten. Das beweisen Bilder und Berichte von Augenzeugen. Die Polizei schaute zu.

In Rapperswil bereitet man sich vor. Hanspeter Krüsi, der Mediensprecher der St. Galler Kapo, sagt auf Anfrage von Nau.ch, dass man die Situation sehr genau beobachte. Greift die Polizei diesmal ein? Man hält sich bedeckt.

Krüsi warnt aber deutlich davor, sich mit einer Demonstrationsabsicht nach Rapperswil-Jona zu begeben.

Krüsi sagt klipp und klar: «Die Demonstration ist verboten und die Teilnehmer machen sich dadurch strafbar.»

Die Stadt befindet sich gemäss Aussage von Stadtpräsident Martin Stöckling weiterhin im Austausch mit den Gesuchstellern. Eine kurzfristige Genehmigung der Demonstration sei aber ausgeschlossen.

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Unzimperliche Polizei gegen Corona-Skeptiker vor dem Telldenkmal in Altdorf bei einem nicht bewilligten Demonstrationsumzug gegen die Corona-Massnahmen und Maskenpflicht, am 10. April. - sda

In der Vergangenheit büsste die Berner Kantonspolizei 600 Demonstranten am Bahnhof. Auch in Einsiedeln SZ wurden Fasnächtler gebüsst.

Übrigens: Weitere Demos gegen die Massnahmen gegen das Coronavirus sind auch noch im Mai geplant. So etwa in Neuenburg (am 15. Mai) und in Solothurn (am 29. Mai). Die dortigen Behörden wollen heute gegenüber Nau.ch noch keine Stellung dazu nehmen.

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