Das Coronavirus wird am häufigsten im familiären Umfeld übertragen. Der Chef der Covid-Taskforce erklärt was noch erlaubt ist – und auf was man verzichten soll.
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Im familiären Umfeld droht die grösste Gefahr sich mit dem Coronavirus anzustecken. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die meisten Corona-Ansteckungen geschehen im familiären Umfeld.
  • Taskforce-Chef Martin Ackermann erklärt, wie man sich dabei schützen kann.
  • Auf Küsschen, Handschlag und Umarmungen soll verzichtet werden.

Zuerst hiess es vom Bundesamt für Gesundheit (BAG): Clubs und Bars sind klar die grösste Gefahrenquelle für Ansteckungen mit dem Coronavirus. Stimmt gar nicht, musste das BAG am letzten Wochenende mitteilen. Am meisten Ansteckungen gebe es, wie Nau.ch schon früher berichtete, im familiären Umfeld.

Kantone wie Thurgau warnten vor dem 1. August noch einmal davor, beim Feiern mit der Familie die Corona-Regeln zu ignorieren. Die vom BAG neu herausgegebene Liste zeigt, dass sich an privaten Festen mehr Leute angesteckt haben als in den Clubs.

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Die Behörden mahnten auch am 1. August zum Social Distancing, - Keystone

Doch wie muss man sich verhalten, um die Gefahr zu minimieren? Und was ist überhaupt noch erlaubt?

«Auf Handschlag, Umarmung und Küsschen verzichten»

«Die meisten von uns haben Menschen, mit denen wir im engen Kontakt sind», so Martin Ackermann. Der neue Leiter der Covid-19-Taskforce des Bundes nennt dafür beispielsweise Familienmitglieder, mit denen man im gleichen Haushalt lebt.

Es sei aber enorm wichtig, dass man sich auch ausserhalb dieses engen Personenkreises schütze.

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Martin Ackermann, Leiter National Covid-19-Science-Taskforce. - keystone

Die Begrüssung von Personen, mit denen man nicht zusammenlebt, solle anders als üblich ausfallen. «Deshalb ist es nötig, dass wir auf Handschlag, Umarmungen und Küsschengeben bis auf Weiteres verzichten», so Ackermann. Es müssen also alternative Begrüssungsrituale her.

Wenn man sich mit Freunden oder der Familie trifft, solle man beachten, wo das Risiko am grössten sei. «Je mehr Menschen zusammenkommen, desto höher das Risiko», so der Leiter der Taskforce. Eine Zusammenkunft im Freien sei ausserdem weniger riskant als drinnen. Und: «Geschützt durch Maske ist besser als ohne», stellt Ackermann klar.

Je mehr Infizierte, desto vorsichtiger

«Wer Symptome hat – auch wenn diese nur leicht sind – sollte Kontakte vermeiden und sich testen lassen», so der Appel des ETH-Professors.

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Eine Frau zeigt in einem Labor einen Test für das Coronavirus. - dpa

Und weiter: «Auch wenn es uns allen sehr schwerfällt, auf die nahen Kontakte mit Freunden und der erweiterten Familie zu verzichten, sollten wir eines verstehen: Je tiefer wir die Fallzahlen halten, desto kleiner ist das Risiko, sich anzustecken.»

Dadurch entstehe wiederum mehr Spielraum für ein Treffen mit Freunden oder eine Familienfeier. Im Gegenzug ist bei einem Anstieg der Fälle besondere Vorsicht angebracht. Denn für Martin Ackermann ist klar: «Wenn wir uns selber gut schützen, verhindern wir auch, dass wir die Infektion zum Beispiel in unsere Familie hineintragen.»

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