Corona-Update: Die Daten rund um das Coronavirus sind mangelhaft, Spanien kommt auf die Quarantäne-Liste und schwangere Frauen gehören neu zur Risikogruppe.
Die Behörden informieren in Bern über die Situation rund um das Coronavirus.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am wöchentlichen Point de Presse informierten die BAG-Beamten über die aktuelle Situation.
  • Rückreisende aus Spanien müssen neu zehn Tage in Quarantäne.
  • Zudem wurden Schwangere in die Corona-Risikogruppe aufgenommen.

Das sind die wichtigsten Punkte der Pressekonferenz zusammengefasst:

Quarantäne-Pflicht für Rückreisende aus Spanien: Ab Samstag, 8. August gilt die aktualisierte Liste der Risiko-Gebiete. Neu aufgenommen wurde unter anderem Spanien. Somit gilt für alle Schweizer, die aus der beliebten Feriendestination zurückreisen: Zehn Tage Quarantäne! Von der Quarantäne-Pflicht ausgenommen sind die kanarischen und die balearischen Inseln.

Schwangere gehören zur Risikogruppe: Schwangere gehören neu zu den besonders gefährdeten Personen. Bei ihnen ist das Risiko eines schweren Covid-19-Krankheitsverlaufs gemäss BAG etwas höher als bei gleichaltrigen Frauen.

Die Pressekonferenz ist beendet

15:04: Obwohl künftig noch mehr Infektionsorte festgestellt werden sollen, gebe es auch eine Grenze. «Wir werden nie mehr als 90 Prozent der Infektionsorte nachvollziehen können», sagt Mathys.

Der Grund dafür sei, dass viele Menschen nicht wüssten, wo sie sich infiziert hätten. Zudem würden nicht alle Personen bei den ersten Erkrankungssymtomen reagieren. Mathys: «Selbst wenn sie es tun, wissen viele oftmals nicht mehr, wen sie vor einigen Tagen getroffen haben.»

14:50: Wie gefährlich ist das Coronavirus für Schwangere? «Es besteht ein leicht erhöhtes Risiko», sagt Mathys. Diese Erkenntnis habe man erst seit kurzem.

Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, BAG, konkretisiert: «Es ist schwierig zu sagen, wie riskant das Virus für Schwangere ist. Denn die Studien, die es derzeit gibt, sind sehr unterschiedlich. Sie variieren von 1.5 bis 5 mal mehr Risiko im Vergleich zu Frauen, die nicht schwanger sind und im selben Alter sind.»

Eine schwangere Frau.
Wie hoch das Risiko für schwangere Frauen tatsächlich ist, sei laut dem BAG momentan noch schwierig abzuschätzen. - Pexels

14:45: Muss jemand in Quarantäne, der zwar auf den Balearen in den Ferien war, aber über Madrid zurückgeflogen ist, will eine Journalistin wissen. Mathys klärt auf: «Wenn Sie sich weniger als 24 Stunden auf dem Festland aufhalten, müssen Sie nicht in Quarantäne.»

14:42: Wer vor Samstag aus den Ferien zurückkehrt und sich freiwillig in Quarantäne begeben will, hat keinen Anspruch auf Erwerbsersatz, stellt Schöll klar. Der Anspruch besteht nur, wenn die Quarantäne von einem Kantonsarzt oder einer medizischen Stelle angeordnet wurde.

14:39: Personen, die vor Samstag in die Schweiz zurückkommen, müssen nicht in Quarantäne, sagt Patrick Mathys.

Coronavirus - Spanien
Rückreisende aus Spanien müssen neu zehn Tage in Quarantäne. Ausgenommen sind die Kanarischen und Balearischen Inseln. - dpa

«Haben Sie keine Angst, dass viele Spanier noch vor Samstag zurückkehren und so die Quarantäne umgehen», fragt ein Journalist. «Es gibt Leute, die sich das überlegen und auch machen werden», antwortet Mathys. Das könne nicht umgangen werden.

14:33: Wie sind die Falschinformationen des BAG zustande gekommen? Mathys erklärt, dass die Publikation der Zahlen auf Anfrage eines Mediums erstellt worden seien. Dabei sei bei der Zuordnung etwas falsch gelaufen. «Es handelt sich um einen menschlichen Fehler - das kann vorkommen», sagt Mathys.

Die Prozesse würden nun aber so angepasst werden, dass solche Fehler künftig möglichst nicht mehr passieren. Mathys: «Ich kann aber nicht ausschliessen, dass es wieder vorkommt. Wir erhalten hunderte, sogar tausende Anfragen. Fehler können vorkommen.»

Spanien Corona
Die aktuellsten Zahlen in Spanien vom 31. Juli: 107'109 aktive Corona-Fälle, 2’789 Neuinfizierte. - Worldometers.info

14:28: Ist der Vertrag mit dem US-Impfstoff-Hersteller Moderna jetzt abgeschlossen, will ein Journalist wissen. «Das kann ich Ihnen nicht sagen», ist Mathys Antwort. Gestern sagte der Direktor des BAG, Pascal Strupler, man befinde sich kurz vor Abschluss eines Impfstoff-Kaufvertrages.

Die Fragenrunde beginnt

14:25: Sang-Il Kim, Leiter Abteilung Digitale Transformation beim BAG, spricht über die Swiss-Covid-App. Mittlerweile habe es 2,15 Mio Downloads gegeben, was rund 25 Prozent der Bevölkerung ausmache. Das sei zwar erfreulich, trotzdem wollen man noch mehr.

14:20: Michael Schöll, Vizedirektor Bundesamt für Justiz, übernimmt. Er gibt zum Arbeitsrecht Auskunft. Grundsätzlich gelte: «Wer in Quarantäne ist, der muss zu Hause bleiben.»

Er erwähnt zwei wichtige Punkte: Einerseits müsse die Arbeitsfindung in der Person des Arbeitgebers liegen. Und: «Wenn die Quarantäne unverschuldet ist, besteht ein Anrecht auf Lohnfortzahlung», so Schöll.

14:14: Schwangere sind ab sofort auf der Liste besonders gefährdeter Personen! Das habe damit zu tun, dass die Wahrscheinlichkeit eines schweren Krankheitsverlaufs für schwangere Frauen höher sein als für Frauen, die nicht schwanger sind.

Schwangere Frau Corona
Schwangere Frauen sind auf der Liste der Corona-Risikopersonen. - Keystone

14:09: Mathys zum Update der Corona-Risikoliste: Die neue Liste werde ab Samstag in Kraft treten. Besonders brisant: Rückreisende aus Spanien müssen neu zehn Tage in Quarantäne. «Die Kanarischen und Balearischen Inseln sind von der Quarantäne-Pflicht ausgenommen», sagt Mathys.

Es ist das erste Mal, dass nicht das gesamte Land in die Liste aufgenommen wurde. «Das hat damit zu tun, dass wir die Passagierströme in den betroffenen Regionen nachvollziehen können», erklärt Mathys. Sollten sich Verhältnisse ändern, würde man von der «Regionalisierung» Abstand nehmen.

Coronavirus Patrick Mathys
Patrick Mathys an einer Pressekonferenz des Bundes zum Coronavirus. - Keystone

14:02: Patrick Mathys hat das Wort. Diese Woche seien die Corona-Zahlen in der Schweiz wieder leicht zurückgegangen. Heute habe es bei knapp 8'000 Tests 181 neue Fälle gegeben. Die Positivitätsrate liege bei 2.2 Prozent, was etwas tiefer als letzte Woche sei.

«Die Situation ist trotz den leicht tieferen Zahlen immer noch angespannt», mahnt Mathys. Deshalb sei es wichtig, weiterhin aufmerksam zu sein und sich zu schützen, so der BAG-Experte.

Insgesamt gäbe es in der Schweiz derzeit etwas mehr als 4300 Hospitalisationen, 45 Personen befänden sich auf Intensivstation, 32 davon würde eine externe Beatmung benötigen.

Die Pressekonferenz beginnt

Das Bundesamt für Gesundheit kämpft an verschiedenen Fronten mit Kritik. So publizierte es etwa falsche Zahlen zu den Ansteckungen in Clubs und musste zurückkrebsen.

Und am Mittwoch folgte die Schocknachricht für Touristen. Ab Samstag ist Spanien auf der Risiko-Liste des Bundes. Damit müssen Rückkehrer in die Schweiz für 10 Tage in Quarantäne. Ausgenommen von der Regelung sind die Balearen und die Kanaren.

Patrick Mathys Coronavirus Positivitätsrate
Patrick Mathys, Leiter Krisenbewältigung beim BAG, an einer Pressekonferenz zum Thema Coronavirus. - Keystone

Gleichzeitig bemängeln Wissenschafter und Politiker der Umgang mit Daten im Allgemeinen. Noch immer erhalten die Kantone nicht zeitnah die Namen von Passagieren aus Risikogebieten.

Coronavirus: Point de Presse mit BAG-Vertretern

Am wöchentlichen Pont de Presse der Behörden nehmen gleich mehrere BAG-Vertreter Stellung zur aktuellen Situation um das Coronavirus.

Folgende Beamte treten heute auf:

- Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit, BAG/EDI

- Sang-Il Kim, Leiter Abteilung Digitale Transformation, BAG

- Michael Schöll, Vizedirektor Bundesamt für Justiz, EJPD

- Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, BAG

- Mike Schüpbach, Stv. Sektionsleiter Rechtsbereich 2, BAG

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