«Der Golfplatz ist eine hervorragende Schule fürs Leben»
Ein Plädoyer fürs Visualisieren klarer Bilder von genau den Dingen, die man wirklich möchte. Und nicht von denjenigen, die es zu verhindern gilt.

Manchmal dünkt mich: Das Leben hört zwar zu, versteht aber oft nicht ganz richtig.
Kaum denkt man «Bitte nicht!», steht’s auch schon vor einem. Wie, wenn das Universum eine Vorliebe für Ironie hätte. Frei nach dem Motto: «Was man hasst, zieht man an.»
Der Golfplatz – das hab ich während meiner Ferien einmal mehr festgestellt – ist eine hervorragende Schule fürs Leben: Je mehr man versucht, etwas zu vermeiden, desto schneller landet man genau dort. Ich denke: «Einfach NICHT ins Wasser. Auf keinen Fall in den Bunker!» und platsch. Oder puff. Je nachdem, wohin ich gerade nicht wollte.
Ich habe zwar immer das Gefühl, ich spiele Golf, in Wahrheit aber bin ich eine Art Landschaftsgärtnerin mit Schläger, die mit beachtlicher Präzision Golfbälle in Sand und Wasser verteilt.

Mittlerweile bin ich überzeugt: Ich könnte Teil der nächsten Marsmission sein.
Die Gehirnforschung hat dazu eine ziemlich simple, aber durchaus einleuchtende Erklärung: Unser Hirn kann offenbar das Wort NICHT nicht verarbeiten.
Wenn man also aufgefordert wird: «Denk jetzt NICHT an ein gelbes Tram!», was passiert? Genau. Zack, Bild im Kopf.
Und ebenso ist es mit dem Golfball. Mein Hirn hört «Wasser» und sorgt für: «Bitte gerne!».
Offenbar betreibt mein Unterbewusstsein einen sehr konsequenten und zuverlässigen Lieferservice mit grosszügigem Überhören des Wortes NICHT. Möglicherweise ist das ja das Gesetz der Anziehung in seiner frechsten Form.
Oder vielleicht ist es schlicht ein Plädoyer für viel mehr positives Denken.
Fürs Visualisieren klarer Bilder von genau den Dingen, die man wirklich möchte, und nicht von denjenigen, die es zu verhindern gilt.