Die ersten Verdachtsfälle auf das Coronavirus in der Schweiz lassen Spitäler aufhorchen. Diese rüsten auf und bereiten sich auf weitere Fälle vor.
Coronavirus
Spitäler rüsten sich: Nicht nur im Triemlispital Zürich wurden Verdachtsfälle auf das Coronavirus gemeldet, auch Basel hatte bereits einen Verdachtsfall. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch in der Schweiz gibt es erste Verdachtsfälle auf das Coronavirus.
  • Spitäler rüsten um: Es braucht spezifische Isolationen und Personal-Umplanung.
  • Neben Zürich ist auch in Basel ein Verdachtsfall aufgetaucht. Dieser war negativ.

Das Coronavirus hält die Welt auf Trab. Täglich melden neue Länder erste Verdachtsfälle – am Sonntag wurden die ersten in der Schweiz gemeldet. Zwei Patienten stehen im Triemlispital Zürich derzeit unter Quarantänte, ihnen «geht es gut», teilt das Spital mit. Das Ergebnis erwarte man bis Dienstagmorgen.

Klar ist: Das Coronavirus stellt Spitäler vor grosse Herausforderungen. Zumal das Virus von Mensch-zu-Mensch übertragbar ist und sich bereits Mitarbeiter des Gesundheitswesens angesteckt haben.

Coronavirus in China
In China werden allen Passagiere an Bahnhöfen und Flughäfen die Körpertemperaturen gemessen. - dpa

So hat das Bundesamt für Gesundheit bereits die Meldepflicht für Spitäler verschärft. Ab heute Montag müssen Ärzte und Laboratorien Verdachtsfälle innert zwei Stunden den Kantonen und dem Bund melden.

Auch die Spitäler selber schlagen Alarm und passen sowohl das Vorgehen, als auch ihr Personal den Umständen an.

Basel hatte bereits Verdacht auf Coronavirus – Zürcher planen Personal um

Besonders wichtig für die Spitäler ist die Isolation der Coronavirus-Verdachtsfälle. So erklärt das Universitätsspital Basel, es habe bisher einen Verdachtsfall den Behörden gemeldet. Die Probe war jedoch negativ, so Sprecher Nicolas Drechsler.

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Das Universitätsspital in Basel. - Keystone

«Für etwaige Verdachtsfälle ist ein klares Protokoll etabliert worden.» Gemäss diesem muss ein Patient bei den entsprechenden Voraussetzungen sofort isoliert werden.

Das Inselspital Bern hat ebenfalls reagiert. Neu werden beispielsweise Patienten auf den Notfallstationen gezielt befragt, «ob sie sich in den letzten Wochen im vom Coronavirus betroffenen Gebiet in China aufgehalten haben», schildert Sprecher Adrian Grob. Falls dies der Fall sei, würden umgehend Sicherheitsmassnahmen ergriffen, wie geeignete Masken für Patienten und Mitarbeitende.

Coronavirus
Das Coronavirus hat in China bisher mindestens 80 Menschen das Leben gekostet. - AP Photo

Beim Universitätsspital Zürich wurden bisher – wie auch in Bern – noch keine Verdachtsfälle registriert. Doch auch hier habe man die Vorgaben für die Isolation verschärft. Und: «Eine angepasste Personalplanung auf den Stationen, die entsprechende Patienten aufnehmen würden», so Sprecherin Barbara Beccaro.

Wann wird ein möglicher Coronavirus-Patient isoliert?

Auch das Luzerner Kantonsspital hat auf die drohende Gefahr reagiert. Die leitende Ärztin der Infektiologie Sonja Bertschy erklärt, ein Verdachtspatient würde in einem Isolierzimmer behandelt.

«Das Personal schützt sich mit einem Mundschutz, einer Überschürze und Schutzbrille.» Es würde einen Abstrich des Nasenrachens gemacht für einen Test auf das neue Coronavirus.

coronavirus Genf
In Genf gab es zuletzt täglich bis zu 400 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. (Symbolbild) - Keystone

Doch wann wird ein Patient isoliert? Drechsler vom Unispital Basel erklärt: «Bei grippeähnlichen Symptomen mit Fieber über 38 Grad und Aufenthalt in Wuhan respektive Kontakt mit Corona-Verdachts- oder gar bestätigten Fällen.»

Sobald eine Probe erstellt wird, müssen diese alle Spitäler zur Abklärung ans Nationale Referenzlabor in Genf schicken. Dieses bestätigt auf Anfrage von Nau.ch, es habe derzeit nur die beiden Verdachtsfälle des Triemlispitals Zürich in Abklärung. Tauchen weitere Fälle auf, sind die Spitäler jedoch vorbereitet.

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