Die Panik vor dem sich verbreitenden Coronavirus ist gross. Auch die Schweiz – als beliebtes Ferienziel für Touristen aus Fernost – ergreift erste Massnahmen.
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Die durch das Coronavirus hervorgerufene Lungenkrankheit aus China verbreitet sich weiter. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das tödliche Coronavirus ist weiter auf dem Vormarsch.
  • In China sind 56 Todesopfer und knapp 2000 Infizierte gemeldet.
  • Die Schweiz verschärft ab der kommenden Woche die Meldepflicht.

Die Schweiz verschärft wegen der Verbreitung der Infektionen mit dem Coronavirus die Meldepflicht. «Die Meldeverordnung wird kommende Woche angepasst: Neu müssen Ärzte und Laboratorien Fälle mit Verdacht auf Corona-Infektion innerhalb von zwei Stunden den Kantonen und dem Bund gemeldet werden», sagt Patrick Mathys, Leiter der Sektion Krisenbewältigung beim Bundesamt für Gesundheit BAG, gegenüber dem «SonntagsBlick».

Schweiz im Visier der Epidemie

Die Epidemie könne sich auch hierzulande ausbreiten, da die Schweiz ein beliebtes Ziel für Pauschaltouristen aus Fernost sei. «Wir stehen auch mit Tourismusveranstaltern in Kontakt, die Gruppenreisen mit Gästen aus Asien in der Schweiz organisieren», sagte Mathys weiter. Nullrisiko sei aber unrealistisch. Ein Virus kenne keine Landesgrenzen. Aber Kontrollen an Flughäfen müssten, europaweit koordiniert werden, erklärte er. Flächendeckende Kontrollen aller Passagiere wäre ein starker Eingriff in den internationalen Flugverkehr und diese seien wenig sinnvoll, hiess es.

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Eine direkte Einreise nach Australien vom chinesischen Festland aus ist aktuell nicht möglich. - Keystone

Für den Fall der Fälle sei die Schweiz aber gut gewappnet. «Wir haben gut ausgerüstete grosse Spitäler, die Corona-Fälle aufnehmen könnten», erklärte der BAG-Experte.

Isolationsempfehlung für Reisende aus Wuhan

Reisende aus der Stadt Wuhan sollen 14 Tage lang zur medizinischen Beobachtung zuhause bleiben. Nach einer Anordnung der chinesischen Gesundheitskommission in Peking soll sich jeder, der kürzlich in der von der Lungenkrankheit schwer betroffenen Provinzhauptstadt von Hubei war, bei den Behörden melden, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag meldete. Auch sollen sie sich selber für zwei Wochen zuhause isolieren, um zu sehen, ob die Viruskrankheit ausbricht.

Mehr als 50 Todesfälle in China

Trotz drastischer Gegenmassnahmen nach dem Ausbruch der neuen Lungenkrankheit in China gibt es immer mehr Todesfälle in der Volksrepublik. Die Zahl der bestätigten Todesopfer stieg inzwischen auf 56, wie die Nationale Gesundheitsbehörde des Landes am Sonntag mitteilte. Zudem hätten sich knapp 2000 Menschen in China mit dem Coronavirus angesteckt.

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