In der Schweiz sind inzwischen 756 Personen am Coronavirus gestorben, 23'574 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.
Alain Berset Guy Parmelin
Der Bundesrat will sich bei den Mieten nicht einmischen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz aus. Erfahren Sie alle News im Ticker.
  • 23'574 Personen wurden bisher positiv getestet, 756 sind verstorben.
  • Neueste Zahlen vom 9. April: +785 Infizierte, +51 Tote innerhalb von 24 Stunden.
  • Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.

Hier geht es zu den aktuellsten Coronavirus News.

21.00: Das Bundesamt für Gesundheit BAG lanciert pünktlich zu Ostern ein Onlinegame. Es heisst Bunny Madness und soll die Schweizer dazu motivieren, auch an den Feiertagen Zuhause zu bleiben – und da eben zu Gamen.

Ziel des Spiels ist es, als Hase diverse Strassen zu überqueren und sich dabei weder von Autos überfahren, noch von Coronaviren anstecken zu lassen. Das Ziel des Hasen: Sein Zuhause. Und so viel sei verraten: Einfach ist das allemal nicht!

Coronavirus
Das BAG will die Schweizer mit Bunny Madness zum Daheimbleiben motivieren. - Screenshot/BAG

Das Spiel kann bis am 13. April gespielt werden. Zu gewinnen gibts nebenbei einen Geschenkkorb mit 500 Franken Warenwert.

18.53: Die Zürcher Schulen dürften höchstwahrscheinlich auch nach den Frühlingsferien geschlossen bleiben. Bildungsdirektorin Silvia Steiner (CVP) schickte allen Lehrpersonen und Schulen einen Brief und kündigte darin an, dass der Fernunterricht voraussichtlich weitergeführt wird.

Silvia Steiner
Die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner (CVP). - Nau

«Ich gehe davon aus, dass die vom Bundesrat angekündigten Lockerungen nicht gerade als erstes die Schulen betreffen werden», sagte Steiner am Donnerstag gegenüber dem «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» von Radio SRF1.

Es sei unwahrscheinlich, dass die Schulen wieder öffnen dürften. Mit dem Brief habe sie die Lehrpersonen darauf vorbereiten wollen. Es sei aber auch darum gegangen, ihnen Danke zu sagen.

18.45: Der Strassenverkehr in Richtung Süden hat am Donnerstag am Gotthard noch einmal abgenommen. In absoluten Zahlen ausgedrückt, seien pro Tag noch rund 1800 Fahrzeuge in Richtung Süden unterwegs. Zu Spitzenzeiten waren es in anderen Jahren 17'000.

Doch jene Deutschschweizer, die über Ostern trotz Corona-Krise in die Sonnenstube wollen, lassen sich auch von der Urner Kantonspolizei nicht von ihren Plänen abbringen.

gotthard
Die Gotthard Autobahn A2 in Richtung Süden bei Silenen UR wird wegen der Corona-Pandemie am Donnerstag nur sehr gering befahren. - keystone

Es sei leider bislang nicht gelungen, jemanden zum Umkehren zu bewegen, sagte Thorsten Imhof, Chef der Urner Verkehrspolizei, am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Unter den Angehaltenen seien viele Wochenaufenthalter gewesen.

Andere Reisende aus der Deutschschweiz gaben als Grund für die Weiterfahrt an, sie hätten ein Haus oder eine Ferienwohnung im Tessin und wollten die Ostertage dort verbringen wie in den Vorjahren. Laut Imhof hatten sie die Reise vermutlich schon früher geplant und waren trotz der aktuellen Situation nicht gewillt, diese abzubrechen.

17.43: Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) beteiligt sich finanziell und mit Hilfsgütern bei der Bewältigung der Covid-19-Krise. Dazu passt sie bestehende Programme im Umfang von 56 Millionen Franken an, wie das EDA am Donnerstag mitteilte.

Das Aussendepartement hat am Mittwoch erstmals Hilfsgüter nach Italien geschickt. 10'000 Schutzanzüge im Wert von 100'000 Franken wurden am Donnerstag in Rom dem italienischen Zivilschutz übergeben. Hilfsgüter wurden zuvor nach China, Nepal und Serbien geliefert.

Weitere Hilfsleistungen seien in Umsetzung (Griechenland) oder geplant (zweite Lieferung für Italien). Alle Lieferungen würden mit den Bundesämtern für Gesundheit (BAG) und für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) und dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) geprüft, um die Vereinbarkeit mit den Massnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Krise und mit der Verfügbarkeit der Güter in der Schweiz sicherzustellen.

17.30: Die Schweiz befindet sich aufgrund des Coronavirus im Teil-Lockdown. Und das noch mindestens bis zum 26. April. Für viele ist darum das tägliche Spazieren oder Joggen eine gute Abwechslung zum Homeoffice-Alltag.

In Bern wurden jetzt aber auch die Vitaparcours, besser gesagt «Bärn Parcours», abgesperrt. Die Geräte sind mit rotweissen Bändern gesichert.

BernParcours Coronavirus gesperrt
Bei den Posten sind wegen des Coronavirus gesperrt. Die Message: «Die Geräte sind bis auf Weiteres gesperrt. Besten Dank für Ihr Verständnis und Ihre Solidarität.» - Nau

Online begründet das Sportamt der Stadt Bern, dass dieses fünf Parcours betreibt, warum die Strecken zurzeit alle gesperrt sind. «Die Geräte entlang der Runden des Bärn Parcours sind zum Schutz aller vor dem neuen Coronavirus gesperrt. Die Trainingsgeräte bergen ein Übertragungsrisiko und laden dazu ein, sich in Gruppen von mehr als fünf Personen körperlich zu betätigen. Wir appellieren an die Solidarität der Stadtbevölkerung, diese Massnahmen des Bundesamts für Gesundheit einzuhalten.»

Kontrollgang wegen Coronavirus ein- bis zweimal pro Woche

So weit so gut. Aber: Das scheint doch manchen Jogger nicht zu stören. Denn: Die Absperrbänder waren gestern Mittwoch bei fast allen Posten runtergerissen.

absperrbänder coronavirus bärnparcours
Die Posten auf dem Bärn Parcours sind mit Absperrbändern gesichert.
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Hier wurden sie noch nicht runtergerissen.
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Bei anderen Posten sieht dies aber komplett anders aus.
absperrbänder coronavirus bärnparcours
Die Absperrbänder liegen am Boden.
absperrbänder coronavirus bärnparcours
Das Sportamt der Stadt Bern kontrolliert ein- bis zweimal pro Woche, ob die Absperrbänder nocch dort sind, wo sie sein sollten.
absperrbänder coronavirus bärnparcours
Hier wurden sie runtergerissen.
absperrbänder coronavirus bärnparcours
Lediglich bei einem der Posten waren gestern die Absperrbänder nicht abgerissen.

«Die Mitarbeiter des Sportamts kontrollieren die Parcours ein- bis zweimal pro Woche und prüfen, ob die Absperrbänder noch korrekt befestigt sind», sagt die Kommunikationschefin des Berner Sportamts, Petra Baumberger, zu Nau.ch. Dort, wo dies nicht der Fall sei, würden die Bänder wieder angebracht.

Man verstehe das Bedürfnis der Berner nach Bewegung an der frischen Luft. «Das ist aber auch möglich, ohne dass dazu die Geräte genutzt werden müssen», so Baumberger. Die Zürcher Kollegen würden da beispielsweise gute Tipps für das Training in den eigenen vier Wänden oder im Quartier liefern.

17.00: Der Tessiner Kantonsarzt Giorgio Merlani ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies teilte der kantonale Führungsstab am Donnerstagnachmittag mit.

Coronavirus tessiner kantonsarzt
Selbst der Tessiner Kantonsarzt Giorgio Merlani hat sich mit dem Coronavirus infiziert. - sda - KEYSTONE/TI-PRESS/DAVIDE AGOSTA

Der Gesundheitszustand sei gut, heisst es weiter. Merlani befinde sich derzeit bei sich zu Hause in Selbstisolation und führe seine Arbeit fort.

16.24: Tausende Schüler schliessen derzeit ihre letzten Aufgaben vor dem Oster-Wochenende ab. Oder gar vor ihren Ferien. Doch wie geht es danach weiter? Klar ist: Die Schulen bleiben sicher bis zum 26. April geschlossen. Und wohl noch länger.

Die oberste Lehrerin der Schweiz wagt jedoch eine Prognose. Warum sie glaubt, die Schulen könnten bis Ende Mai wieder öffnen, lesen Sie hier.

14.30: Seit Tagen appellieren die Behörden, am langen Osterwochenende zu Hause zu bleiben. Mit einem neuen Video will der Bundesrat die Bevölkerung nun noch mehr dazu motivieren. Dabei geht er mit gutem Beispiel voran: Alle sieben Bundesräte erzählen, wie ihre Ostern normalerweise aussehen würde und wie das Coronavirus auch ihren persönlichen Alltag verändert.

Wie Simonetta Sommaruga ihrer Mutter trotz Besuchsverbot ein Ständchen auf dem Klavier spielen kann oder wie sich Ueli Maurer über den verpassten ersten Coup in der Gartenwirtschaft hinwegtröstet, sehen sie im Video.

13.20: Lehrabschlussprüfungen können in diesem Jahr trotz der Coronapandemie stattfinden. Bei praktischen Prüfungen müssen die Empfehlungen des Bundes eingehalten werden. Auf schulische Prüfungen wird verzichtet. Darauf haben sich die Akteure in der Berufsbildung geeinigt.

Die praktischen Arbeitsprüfungen werden demnach pro berufliche Grundbildung vorbereitet. Teils fallen sie unterschiedlich nach Branche, Fachrichtung oder Schwerpunkt aus. Es soll eine in allen Kantonen und an allen Prüfungsorten durchführbare Variante gewählt werden. Der Bund entscheidet abschliessend.

13.09: Die Zahl der bestätigten neuen Covid-19-Fälle in der Schweiz hat im Vergleich zu den vergangenen Tagen wieder leicht zugenommen: Sie stieg innerhalb eines Tages um 785 auf insgesamt 23'574 Neuinfektionen, wie das BAG am Donnerstag mitteilte.

In den vergangenen drei Tagen hatte sich die Zahl der neuen Fälle bei unter 600 stabilisiert. Die Anzahl Todesfälle stieg von 705 auf 756.

Nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) weist die Schweiz damit auch weiterhin eine der höchsten Raten an Neuansteckungen in Europa auf. Die Inzidenzen belaufen sich auf 275 Fälle pro 100'000 Einwohner. Diese Hochrechnung basiert auf Informationen von Laboratorien, Ärztinnen und Ärzten.

Bisher seien über 178'500 Personen auf das Coroanvirus getestet worden, bei 15 Prozent sei der Test positiv ausgefallen, heisst es beim BAG in seinem neuesten Situationsbericht.

12.48: Das Post-Personal, das auch in der Corona-Krise täglich in unmittelbarem Kundenkontakt steht, erhält mit dem Aprillohn eine Prämie von 500 Franken. Das teilte der Personalverband transfair am Donnerstag mit.

Der Verband begrüsste diese Geste der Anerkennung. Mitarbeitende, die zuvorderst an der Kundenfront arbeiteten, seien einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt. Deshalb habe transfair gefordert, dass die Post diesen Umstand auch finanziell anerkenne.

Eine Post Filiale in Dübendorf ZH.
Eine Post Filiale in Dübendorf ZH. - Keystone

Die Prämie von 500 Franken werde den Mitarbeitenden von PostNetz, PostLogistcs, PostMail und Immobilien Management Services ausbezahlt, schrieb transfair. Dagegen wollten PostAuto und PostFinance die Prämie nicht ausrichten. transfair forderte beide Unternehmen auf, ihre Position noch einmal zu überdenken.

12.10: Man kann es riechen, aber es lässt sich auch beweisen: Der verminderte Verkehr seit dem Lockdown Mitte März hat die NO2-Konzentration in der Luft gesenkt. Das Wetter hat mitgeholfen. Aber laut Empa ist die Auswirkung des Lockdowns auf die Luftqualität unbestreitbar.

An strassennahen Standorten sank die Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2) und Stickoxiden (Nx) um 46 bis 57 Prozent. Bestwerte wurden in Lugano-Università und am Berner Bollwerk gemessen.

Eine grosse Ausnahme registrierte die Messtation Beromünster, wo die Schadstoffe nach dem Lockdown sogar anstiegen. Aber auch Payerne zeigte schlechte Werte. Das liegt laut Empa daran, dass die Stickoxid-Konzentrationen in ländlichen Gebieten fast ausschliesslich den Wetterbedingungen geschuldet sind.

11.35: Seit bekannt wurde, dass wohl eine chinesische Hufeisennagelfledermaus der ursprüngliche Träger des Covid-19-Virus war, zittern die Menschen weltweit vor den Nachttieren. In Indonesien werden gar Flughunde zu hunderten betäubt und verbrannt, in der Hoffnung so die Ausbreitung des Corona-Virus zu stoppen.

In Indonesien wurden hunderte Fledermäuse verbrannt.

Die Angst, dass Fledermäuse in der Schweiz attackiert werden, ist auch hierzulande gross. Wie Cornel Fraefel, Professor für Virologie an der Uni Zürich zu Nau.ch sagt, verfolge man das Geschehen mit grosser Besorgnis. «Es kann sein, so wie dies in anderen Ländern bereits beobachtet wird, dass Fledermäuse getötet werden, weil man Angst vor einer Ansteckung mit einem Virus hat.»

Denn vielen werde nun bewusst, dass die letzten drei gefährlichen Virus-Epidemien (Sars, Mers und Sars2) den Ursprung wohl bei Fledermäusen hatten. «Auch andere Aktionen sind denkbar, dass beispielsweise Scheunen, alte Gebäude, Kirchtürme etc. für Fledermäuse unzugänglich gemacht oder verletzte Fledermäuse nicht mehr versorgt werden.»

Fledermäuse
Cornel Fraefel, Professor für Virologie an der Universität Zürich, würde alle Corona-Massnahmen aufheben. - UZH

Zu unrecht, betont Fraefel: In der Schweiz se das Risiko einer Übertragung eines Virus auf einen Zwischenwirt und den Menschen extrem klein. Dies, «weil wir die Tiere nicht zusammen mit vielen anderen Tieren (und möglichen Zwischenwirten) auf tierquälerische Weise und auf engstem Raum mit Menschen auf Märkten anbieten».

Wie die «Rundschau» auf SRF gestern Abend bereits berichtete, forscht die Uni Zürich schon länger zu Fledermäusen und deren Übertragung von Viren. Beta-Coronaviren wurden zwar gefunden, allerdings ist nicht klar, ob diese auf Menschen überspringen können. Beim Coronavirus gehen Forscher davon aus, dass es sich beim Zwischenwirt um das asiatische Schuppentier handelt. Dessen Fleisch gilt in China als Delikatesse.

11.33: Die Spitzenmanager der Schweizer Grossbank UBS geben einen Teil ihres Gehalts für die Bekämpfung des Coronavirus ab. «Meine Kollegen in der Geschäftsleitung haben sich bereits verpflichtet, 50 Prozent ihrer Fixgehälter für die nächsten sechs Monate für Zwecke zu spenden, die im Zusammenhang mit Covid stehen», sagte Konzernchef Sergio Ermotti am Donnerstag zu Bloomberg TV.

Er selbst spende eine Million Franken gegen die Epidemie, die in seinem Heimatkanton Tessin viele Opfer gefordert hat. Einschliesslich Bonus erhielt Ermotti für 2019 ein Gesamtgehalt von 12,5 Millionen Franken, die 13-köpfige Geschäftsleitung insgesamt 102,1 Millionen.

11.14: Das Ende der grössten Rückholaktion der Schweizer Geschichte naht. Aktuell sind noch sechs Flüge ausstehend, die im Ausland gestrandete Schweizerinnen und Schweizer in die Heimat zurückholen sollen.

Am (heutigen) Donnerstag wird ein Flugzeug blockierte Reisende von den Kanarischen Inseln in die Schweiz zurückbringen - genauer von Teneriffa und Lanzarote. Diese Woche sind noch weitere Flüge aus Mumbai/Delhi (Indien), aus Guatemala City (Guatemala)/San José (Costa Rica) sowie Kapstadt (Südafrika) geplant. In der kommenden Woche gibt es noch Rückholflüge von Lima (Peru) und Kinshasa (Kongo).

Hans-Peter Lenz, Leiter Krisenmanagementzentrum beim Aussendepartement (EDA).
Hans-Peter Lenz, Leiter Krisenmanagementzentrum beim Aussendepartement (EDA). - Keystone

Am Dienstag hatte Hans-Peter Lenz, der Chef des Krisenmanagementzentrums (KMZ), das im Aussendepartement EDA die Rückholflüge koordiniert, das baldige Ende der Rückholaktion angekündigt. Er forderte blockierte Reisende auf, die verbleibenden vom Bund organisierten Flüge jetzt wirklich in Anspruch zu nehmen. Denn irgendwann werde das EDA keine Rückflüge mehr anbieten.

«In einer letzten Phase wird sich das EDA bei Rückholaktionen auf Partnerschaften mit den Nachbarländern und der EU konzentrieren, um die Flugauslastung und die Effizienz zu optimieren», sagte Hans-Peter Lenz. Der Bund hat bisher 5000 im Ausland gestrandete Personen in die Schweiz zurückgeholt.

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