Wegen möglicher Schäden durch die Impfung gegen das Coronavirus wird in 245 Fällen Entschädigung vom Bund gefordert. Bewilligt wurde noch keines der Gesuche.
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Einer Frau wurde eine Impfung gegen das Coronavirus verabreicht. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz wurden 17 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus verabreicht.
  • Wegen möglicher Schäden wird in 245 Fällen eine Entschädigung vom Bund gefordert.
  • Bisher hat das BAG jedoch noch keines dieser Gesuche bewilligt.

Seit der Zulassung von Impfstoffen gegen das Coronavirus wurden in der Schweiz 17 Millionen Dosen verabreicht. Wegen möglicher Schäden durch die Impfung wird in 245 Fällen eine Entschädigung vom Bund gefordert. Bewilligt hat dieser aber bisher keines dieser Gesuche.

Dem BAG zufolge werde bei jedem Antrag individuell geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen der Impfung und den gesundheitlichen Schäden bestehe. «Diese Abklärungen sind anspruchsvoll und müssen sorgfältig gemacht werden», sagt Sprecher Simon Ming gegenüber den Tamedia-Zeitungen.

Allerdings würden viele Gesuche die formellen Kriterien für eine weitere Untersuchung gar nicht erfüllen. Der Grund: Oftmals fehlen die erforderlichen Angaben und Belege. Deshalb würden derzeit nur etwa ein Dutzend Gesuche beim BAG geprüft.

Schäden durch Coronavirus-Impfung vergleichsweise selten

Schon länger ist bekannt, dass die Impfung gegen das Coronavirus teilweise zu schweren Nebenwirkungen führen kann. Am häufigsten ist ein erhöhtes Risiko für Herzmuskelentzündungen festgestellt worden. Zuletzt gibt es auch immer wieder Berichte über das sogenannte Post-Vac-Syndrom. Betroffene leiden unter permanenten Kopfschmerzen, Erschöpfung und Herz-Kreislauf-Störungen.

Die Möglichkeit, einen Anspruch auf Entschädigung geltend zu machen, besteht für alle in der Schweiz geimpften Personen. So sieht es das Epidemien-Gesetz vor, das seit 2016 in Kraft ist. Allerdings dürfen die erlittenen Schäden nicht bereits durch Dritte wie Versicherer oder Impfstoffhersteller gedeckt worden sein.

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Hierzulande haben 6,1 Millionen Personen mindestens einmal eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. 0,004 Prozent davon verlangen eine Entschädigung vom Bund.

Ähnlich sieht es in den Nachbarländern aus: Wie diese Woche bekannt wurde, sind in Deutschland bisher 6029 Anträge auf Schadensersatz eingegangen. Davon wurden 253 bewilligt. Bei 192 Millionen verabreichten Dosen ist auch diese Zahl vergleichsweise klein.

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In Österreich wurden im Kampf gegen das Coronavirus mehr als 20 Millionen Dosen verimpft. Bisher wurden 1619 Anträge zur Anerkennung eines Impfschadens eingereicht, wovon 50 gutgeheissen wurden. Den Betroffenen wurde eine einmalige Entschädigung in der Höhe von 2000 Euro ausgezahlt. Zwölf weitere erhalten eine monatliche Rente von etwa 700 Euro.

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