Heute vor einem Jahr nahm die Pandemie auch in der Schweiz ihren Lauf. Das winzige Coronavirus sorgt für die grösste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg.
Ein Arzt in der Intensivstation des Regionalspitals La Carità in Locarno TI kümmert sich im April 2020 um einen Corona-Patienten. (Archivbild)
Ein Arzt in der Intensivstation des Regionalspitals La Carità in Locarno TI kümmert sich im April 2020 um einen Corona-Patienten. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/Ti-Press/PABLO GIANINAZZI
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute vor einem Jahr vermeldete die Schweiz ihren ersten Corona-Fall.
  • Das winzige Virus sorgte seither für die grösste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg.
  • Auch ein Jahr nach Ausbruch ist die Krise noch nicht ausgestanden.

Heute vor einem Jahr ist erstmals in der Schweiz bei einem Patienten das neuartige Coronavirus nachgewiesen worden. Neun Tage später starb die erste Person an der Lungenkrankheit Covid-19. Seither herrscht im öffentlichen und privaten Leben der Ausnahmezustand.

Der erste bekannte Corona-Fall in der Schweiz war ein 70-jähriger Mann aus dem Tessin. Er hatte an einer Versammlung in der Gegend von Mailand (I) teilgenommen und sich dort vermutlich angesteckt. Der Mann wurde nach Symptomen in einer Luganeser Klinik isoliert. Nach wenigen Tagen konnte er das Spital wieder verlassen.

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Primarschüler einer sechsten Klasse tragen im Unterricht Gesichtsmasken. - dpa

Die weltweite Pandemie, die wohl im chinesischen Wuhan ihren Anfang nahm, war damit auch in der Schweiz angekommen. Das winzige Virus Sars-Cov-2 führte zur grössten Krise im Land seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Bundesrat rief zeitweise den Notstand aus und beschloss vorübergehend eine Mobilmachung von Teilen der Armee.

Coronavirus hat bisher 9000 Menschenleben gefordert

Das Coronavirus verursachte immenses Leid. Die Schweiz beklagt bisher über 9000 Tote, weit mehr als an der jährlichen Grippe sterben. Über 23'000 Menschen mussten ins Spital. Zu den Opfern zählen vor allem ältere Menschen.

Doch selbst jüngere Patienten klagen teilweise auch Monate nach überstandener Krankheit über Folgeschäden. Manchen Menschen setzte aber nicht das Virus zu, sondern es waren die Massnahmen und damit verbundenen Einschränkungen.

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Eine über 90-jährige Frau wird in einem Pflegeheim im Kanton Luzern als eine der ersten Personen der Schweiz gegen Corona geimpft. - sda

Im Kampf gegen das Virus griffen die Behörden zu drastischen Mitteln. Lokale wurden geschlossen, viele Menschen arbeiteten von zu Hause aus, auch Schulen blieben zeitweise zu, und der Reiseverkehr brach zusammen. Die Massnahmen zielten darauf ab, die Kontakte zwischen den Menschen und damit die Zahl der Ansteckungen zu verringern. Letztlich sollte so ein Kollaps der Spitäler und des Gesundheitswesens verhindert werden.

Ausnahmezustand wurde zur Normalität

Die Schliessung von Läden, Restaurants, Museen, Sportanlagen und Kulturbetrieben brachte ganze Wirtschaftsbereiche fast komplett zum Erliegen. Der Bund stellte gleichzeitig ein beispielloses Hilfsprogramm auf die Beine: Allein für die Wirtschaftshilfen sprach er bisher insgesamt rund 50 Milliarden Franken oder sagte diese zu.

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Die Pandemie traf das Land aus heiterem Himmel. Zwar lagerten Pandemiepläne in den Schubladen, doch die Behörden mussten von Anfang an improvisieren. Im ersten Schock stellten sich die Parteienvertreter zunächst praktisch einmütig und demonstrativ hinter die Landesregierung. Mit fortschreitender Dauer der Krise entbrannte eine politische Debatte über den Umgang mit dem Coronavirus und die richtigen Massnahmen.

Auch ein Jahr nach Ausbruch ist die Krise noch nicht ausgestanden. In einigen Bereichen ist der Ausnahmezustand normal geworden, in anderen Bereichen ist an ein normales Leben noch nicht zu denken.

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