Die Ansteckungen mit Corona haben sich auf einem hohen Niveau stabilisiert. Doch die hohe Positivitätsrate deutet auf eine sehr hohe Dunkelziffer hin.
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Der Ansturm auf Corona-Tests ist in der Schweiz gross. Trotzdem gehen Experten von einer hohen Dunkelziffer aus. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Experten gehen in der Schweiz von täglich bis zu 90'000 unentdeckten Infektionen aus.
  • Die Positivitätsrate liegt bei über 30 Prozent, fast jeder zweite PCR-Test ist positiv.
  • Laut der Taskforce könnte der Höhepunkt der Omikron-Welle bereits erreicht sein.

Die Omikron-Wand scheint die Schweiz bereits überwunden zu haben und dafür auf einem Plateau zu sein. Die Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus sind nach dem starken Anstieg seit Tagen auf hohem Niveau stabil. Das Worst-Case-Szenario der Taskforce von bis zu 300'000 Infektionen pro Tag ist damit klar nicht eingetreten. Doch weshalb eigentlich nicht?

Einer der Gründe könnte die hohe Dunkelziffer sein, von der auch Virginie Masserey vom BAG an der Pressekonferenz sprach. Es sei gut möglich, dass es in Wahrheit drei bis viermal so viele Infektionen gebe. Ein Hinweis darauf könnte die hohe Positivitätsrate sein: Rund jeder dritte Test ist positiv, bei den PCR-Test sogar fast jeder zweite, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.

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Die Wand der Omikron-Variante des Coronavirus scheint in ein Plateau zu übergehen. - Ourworldindata.com

Auch Impfchef Christoph Berger hält eine Dunkelziffer für möglich, die die nachgewiesenen Ansteckungen mit dem Coronavirus um ein Dreifaches übersteigt. Somit könnten sich täglich bis zu 120'000 Personen infizieren.

Berger glaubt auch, dass «weniger konsequent getestet wird», viele würden wohl wegen eines vermeintlichen Schnupfens nicht mehr zum Test gehen. Zudem könne es auch viele asymptomatische Verläufe geben. Ein Indiz dafür ist, dass nicht wenige Tests gesunder Personen vor Reisen oder Besuchen bei Gefährdeten positiv ausfallen.

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Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen. - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Ein zweiter Grund, weshalb die Befürchtungen der Taskforce nicht eingetreten sind, könnte die Immunisierung sein: Schweizweit sind rund 80 Prozent der Erwachsenen geimpft, rund 1,4 Millionen Menschen haben eine Infektion durchgestanden. Gut möglich, dass auch die Omikron-Variante des Coronavirus zumindest teilweise dem Impfschutz unterlegen ist.

Coronavirus: Höchststand der Omikron-Welle erreicht?

Wissenschaftler vermuten auch, dass eine mit Omikron infizierte Person weniger lange ansteckend ist. Dadurch ginge von unwissentlich Angesteckten weniger lange eine Gefahr aus.

Die Prognose der Taskforce basiere auf Modellierungen, die eine gewisse Schwankungsbreite haben, so Masserey an der Pressekonferenz. 300'000 Ansteckungen pro Tag war deshalb bloss das Worst-Case-Szenario. Die Taskforce schreibt im neusten Lagebericht, dass die Abflachung der Zahlen darauf hindeuten könne, dass ein Höchststand erreicht sein könnte.

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