Sich selber auf das Coronavirus testen? Dank einer Speichel-Entnahme soll das ab sofort möglich sein. Nau.ch liefert die wichtigsten Antworten zum Selbsttest.
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Coronavirus: Eine Testperson spuckt ihren Speichel in ein Röhrchen mit Trichter.(Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit kurzem ist in der Schweiz ein neuer Corona-Selbsttest auf dem Markt.
  • Dazu braucht es keinen Abstrich, der Speichel kann selber entnommen werden.
  • Noch gibt es vom BAG aber keine Empfehlung zum Selbstentnahmetest.

Noch immer lassen sich in der Schweiz zu wenig Personen auf das Coronavirus testen, wodurch viele Infektionen unerkannt bleiben. Ein neuer Corona-Selbsttest soll nun die Testbereitschaft der Bevölkerung erhöhen.

Seit kurzem vertreibt ein St.Galler Unternehmen nämlich einen Corona-Test, für welchen es keinen Abstrich braucht. Stattdessen wird eine Speichelprobe entnommen, wodurch der unangenehme Nasen-Rachen-Abstrich entfällt.

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Wer noch einen Platz ergattern kann, lässt sich vor dem Fest mit der Familie auf das Coronavirus testen. - dpa

Noch gibt es keine Empfehlung seitens des BAG, was zahlreiche Fragen aufkommen lässt. Nau.ch liefert die wichtigsten Antworten.

Kann der neue Corona-Test Zuhause gemacht werden?

Ja, die Testpersonen können ihren Speichel selber entnehmen und anschliessend in einem Labor in Kloten ZH analysieren lassen. Die Probe kann per Post ans Labor geschickt werden. Laut Angaben des Herstellers sollen die Getesteten noch am Tag des Eingangs das Resultat via verschlüsseltes Email erhalten.

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Coronavirus: Nur bei regemässigen Tests übernimmt der Bund die Kosten fürs testen im Arbeitsbereich. - Keystone

Die Schweizerische Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte bestätigt auf Anfrage, dass Speichel-Selbsttests möglich sind. Zugleich mahnt Swissmedic aber auch: «Wenn Anwender die Proben selber entnehmen, müssen Sie die Bedienungsanleitung des Herstellers genau beachten, um die Qualität der Probe sicherzustellen.»

Ist der Selbsttest zertifiziert?

Ja, die Selbstentnahmetests sind CE-IVD-zertifiziert und wurden durch ein Swissmedic-zertifiziertes Labor verifiziert.

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Swissmedic ist die Schweizer Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte. - Keystone

Seitens des Bundesamts für Gesundheit (BAG) gibt es aber (noch) keine Empfehlungen zu den Selbstentnahmetests. «Das ‹Home sampling› ist eine Option, weil sich die Personen nicht mehr an einen anderen Ort begeben müssen», schreibt das BAG auf Anfrage. Die Anwendung werde derzeit im Rahmen der Teststrategie des BAG geprüft.

Wo erhalte ich den Selbsttest?

Der Selbstentnahmetest wird durch die Home Sampling GmbH in St.Gallen vertrieben. Die Testperson kann ihren Speichel Zuhause, beim Arzt oder im Testzentrum in ein Röhrchen mit Trichter spucken.

Würden Sie sich einem Corona-Selbsttest unterziehen?

Laut Angaben des Unternehmens sind zurzeit 25'000 Tests an Lager. Wer die Kosten von 157 Franken nicht selber bezahlen möchte, braucht die Anordnung eines Arztes, Testcenters oder einer zugelassenen Apotheke.

Wird der Test auch in anderen Ländern verwendet?

Ja, die Tests werden bereits in den USA und in Kanada eingesetzt. In den USA testete allein die University of Kansas 30'000 Studentinnen und Studenten auf diese Weise.

Die Zuverlässigkeit von Selbstentnahmen und Entnahmen durch medizinisch geschultes Personal bewegen sich laut Studien zweier amerikanischen Universitäten auf gleichem Niveau.

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