Das BAG startet die Social-Media-Offensive: Jugendliche und junge Erwachsene sollen auf Online-Plattformen zum Impfen gegen das Coronavirus motiviert werden.
Das BAG möchte mit Fail-Videos auf die Impfung gegen das Coronavirus aufmerksam machen.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Tiktok, Youtube & Co.: Das BAG entdeckt die sozialen Medien für sich.
  • Mit drei kurzen Videos will das BAG junge Menschen zum Impfen auffordern.
  • Sie sollen jungen Menschen die «diffusen» Ängste vor der Impfung nehmen.

Der Kampf des BAG gegen das Coronavirus geht in die nächste Runde: Jugendliche sollen mit unterhaltsamen Videos auf sozialen Medien zur Impfung gegen das Coronavirus motiviert werden. Dazu wurde am Dienstag eine Kampagne auf TikTok, Youtube und Co. gestartet.

Mit drei kurzen Fail-Videos will das BAG jungen Menschen aufzeigen, dass man sich zur Covid-Impfung trauen soll. Die Zielgruppe sind Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12 bis 29 Jahren. So heisst es an einer Medieninformation des Bundesamts für Gesundheit (BAG) am Dienstag.

Die «Zimt-Challenge» ist «weniger clever» als die Impfung gegen das Coronavirus, findet das BAG.

Die selbstironischen Clips mit jungen Protagonistinnen und Protagonisten sollen die «diffusen» Ängste vor der Impfung nehmen. In den Videos werden drei unterschiedliche, absurde Situationen aufgezeigt und erklärt, weshalb die Impfung sicherer ist als Gezeigtes.

Durchimpfrate gegen Coronavirus bei Jungen hat Potenzial

Die Durchimpfrate bei den Jungen birgt laut BAG noch Potenzial. Von den 12- bis 19-jährigen Jugendlichen hätten bisher 27 Prozent beide Impfdosen erhalten, sagte Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle.

40,6 Prozent sei bisher eine Dosis verabreicht worden. Bei den jungen Menschen von 20 bis 29 Jahren sind laut Masserey bisher 46 Prozent vollständig geimpft worden. 56 Prozent von ihnen hätten eine Dosis erhalten.

Virginie Masserey BAG
Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim BAG, an einer Medienkonferenz zum Coronavirus. - Keystone

Die Impfung gegen das Coronavirus bringe nicht nur gesundheitliche, sondern auch soziale Vorteile. Das Leben im Alltag werde wieder einfacher, sei es im Ausgang oder auf Reisen. Auch psychische Konsequenzen der Pandemie sollen so reduziert werden. Dies betrifft zum Beispiel das Wegfallen der Quarantäne.

Diese Vorteile seien häufig auch die Motivationen der Jungen, sich impfen zu lassen. Vor allem, da seit Montag ein Zertifikat für den Besuch vieler Innenräume für Jugendliche ab 16 Jahren nötig sei. «Die Impfung ermöglicht den Jungen eine Rückkehr zur Normalität,» so Masserey.

Kampagne soll auch auf herkömmlichen Kanälen laufen

Die Kosten für die Kampagne belaufen sich laut BAG auf 230'000 Franken. Davon seien 70 Prozent für die Kosten der Verbreitung in den sozialen Medien vorgesehen. Die Kampagne läuft ab dem 5. Oktober zusätzlich auf herkömmlichen Kanälen in der Öffentlichkeit, wie es weiter hiess.

Was halten Sie von der neuen BAG-Kampagne?

Seit Ende August empfiehlt das BAG die Impfung allen Jugendlichen ab 12 Jahren. Es sei zwar selten, dass es bei Jungen zu schweren Verläufen komme. Doch auch sie sollten vor den Auswirkungen des Virus geschützt werden, zum Beispiel vor Long Covid.

Geimpfte würden zudem das Virus nicht nur seltener weitergeben, es werde auch die Entstehung weiterer Virus-Varianten reduziert, sagte Masserey. Weitere Kampagnen seien geplant.

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