In der Schweiz sind inzwischen 705 Personen am Coronavirus gestorben, 22'789 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.
Schüler arbeiten mit einem Tablet. Die Videoplattform Youtube dürfte eine der meistgenutzten Apps auf Smartphones von Kindern und Jugendlichen sein. Foto: Martin Schutt
Schüler arbeiten mit einem Tablet. Die Videoplattform Youtube dürfte eine der meistgenutzten Apps auf Smartphones von Kindern und Jugendlichen sein. Foto: Martin Schutt - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz aus. Erfahren Sie alle News im Ticker.
  • 22'789 Personen wurden bisher positiv getestet, 705 sind verstorben.
  • Neueste Zahlen vom 8. April: +547 Infizierte, +64 Tote innerhalb von 24 Stunden.
  • Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.

Hier geht es zu den aktuellsten Coronavirus News.

20.00: Der Schulunterricht in der Schweiz findet seit dem 16. März von zu Hause aus statt. Dies bis mindestens zum 27. April. Momentan sieht es allerdings danach aus, als ob der Fernunterricht auch nach den Frühlingsferien andauern wird.

Der Heimunterricht stellt nicht nur Lehrer und Eltern vor Probleme. Auch lernschwache Schüler und solche mit fehlender Unterstützung geraten in Gefahr, dem Lernstoff hinterherzuhinken und am Ende wegen der Corona-Pandemie das Schuljahr wiederholen zu müssen.

PH-Studierende helfen Schülern

Deswegen hat nun die PH Zug das Projekt «Chancen trotz Corona» ins Leben gerufen. Ab dem 20. April unterstützen 15 bis 30 Studierende der Pädagogischen Hochschule Primarschülerinnen und -schüler beim Lernprozess.

«Wir stehen im direkten Kontakt mit Zuger Schulen, die uns entsprechende Kontakte zu Schülerinnen und Schülern mit Unterstützungsbedarf vermitteln», erklärt Carola Mantel, Leiterin des Instituts für internationale Zusammenarbeit in Bildungsfragen (IZB).

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Ein Schulheft abgelichtet während einer Hausaufgaben-Nachhilfe-Stunde. - Keystone

Die Unterstützung soll über digitale Kanäle oder in Gesprächen unter Einhaltung der Vorgaben des Bundes zur Eindämmung des Coronavirus stattfinden. Jeder Studierende soll dabei ein bis zwei Kinder betreuen, so Mantel auf Anfrage von Nau.ch.

Das Programm wird bis mindestens zu den Sommerferien durchgeführt, auch wenn die Schulen vorher wieder öffnen sollten. Denn: «Wenn der Präsenzunterricht wieder startet, werden sich die unterschiedlichen Lernstände erst richtig zeigen», befürchtet Mantel. «Mit unserem Projekt wollen wir die Schüler auch in der Zeit nach dem Fernunterricht beim Aufarbeiten von Defiziten unterstützen und begleiten.»

Bald auch in Luzern?

Mantel hofft, dass das Projekt auch in anderen Kantonen Nachahmer findet. «Wir stehen bereits im Kontakt mit der PH Luzern, mit der das IZB in Kooperation einen Spezialisierungs-Studiengang durchführt. So entsteht allenfalls die Möglichkeit, dass wir auch Studierende der Ausbildung Sekundarstufe für das Projekt gewinnen können.»

17.00: Helvetic Airways holt im Auftrag des EDA 200 blockierten Schweizer Reisenden von den Kanarischen Inseln nach Hause.

Der erste Flug ist am Mittwochmorgen am Flughafen Zürich abgehoben. Die Helvetic Airways Maschine wird einen ersten Stopp in Las Palmas einlegen und vor der Rückkehr nach Zürich in Fuerteventura landen. Die Ankunft in Zürich ist für Mittwochabend geplant.

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Helvetic Airways holt Schweizer Reisende aus den Kanaren ab. - z.V.g. Helvetic Airways

Ein zweiter Flug findet morgen Donnerstag statt. Das vom EDA gecharterte Flugzeug von Helvetic Airways, das die Inseln Teneriffa und Lanzarote anfliegt, wird Morgen Vormittag am Flughafen Zürich abheben. Die Rückkehr nach Zürich mit rund 100 Passagieren an Bord ist für Donnerstagabend vorgesehen.

16.30: Der Bundesrat verlängert den Lockdown um eine Woche! Was bereits erwartet wurde, ist nun Tatsache. Gleichzeitig verspricht die Regierung bis Ende April auch Lockerungen.

Verfolgen Sie die Pressekonferenz unter diesem Link LIVE.

15.58: Immer mehr Kantone und auch Städte kommunizieren ihre Massnahmen, um Menschen-Ansammlungen über die Ostertage zu bremsen. Die Stadt Yverdon-les-Bains VD schliesst wegen der Coronavirus-Krise ab Freitag den Zugang zu den Stränden am Neuenburgersee bis auf weiteres. Am vergangenen Wochenende gab es dort zu viele und zu grosse Menschenansammlungen.

Spaziergänge unter Einhaltung der vorgegebenen Abstände seien jedoch weiterhin möglich sein, teilte die Stadt am Mittwoch mit.

Auch Tessiner Gemeinden sperren Erholungszonen. In den letzten Tagen hätten allzu viele Personen die verhängten Massnahmen missachtet - jetzt schliesst die Gemeinde Losone Erholungszonen und sperrt Parkplätze. Auch die Stadt Lugano hat Pärke und Spazierzonen am See abgesperrt.

15.00: Heute Morgen haben der Kanton Bern und die ETH Zürich verkündet, beim Covidtracker nun gemeinsame Sache zu machen. Auf der Plattform haben sich damit über 200'000 Schweizer schon gemeldet und helfen dabei, potentielle Gefahrenherde zu erkennen.

Die Heatmap des Covidtrackers zeigt alle Orte in der Schweiz, an denen Umfrage-Teilnehmer eine COVID-19-Erkrankung bestätigt haben. Eine Gegenüberstellung mit der Verteilung der Schweizer Bevölkerung zeigt: Praktisch jedes bewohnte Gebiet der Schweiz ist betroffen.

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Links die Heatmap, die die regionale Verteilung von Covid-19-Fällen zeigt. Auf dem rechten Bild ist die Gesamtbevölkerung der Schweiz dargestellt. - Covidtracker.ch/map.geo.admin.ch

Ausnahmen stellen lediglich die Bodenseeregion und der südliche Aargau dar, wo trotz hoher Bevölkerungsdichte noch kaum Fälle gemeldet wurden. Am schwersten wurde die kleine Gemeinde Champ-du-Moulin im Neuenburger Jura getroffen – 2,5 Prozent der Bevölkerung sind infiziert. An zweiter Stelle befindet sich Santa Maria in Calanca – in der Gemeinde im Bündner Südtal Misox hat sich ein Prozent der Bevölkerung angesteckt.

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Die Karte zeigt alle Neumeldungen im Covidtracker in den vergangenen 24 Stunden als rote Punkte – blau hinterlegt ist die Anzahl Personen, die sich an der Umfrage beteiligt hat. - Covidtracker.ch

Gleich sieben neue COVID-19-Fälle wurden gemäss Covidtracker in den vergangenen 24 Stunden im Kanton Bern gemeldet. Im ganzen Rest der Schweiz wurden nur 16 Fälle registriert. Das muss jedoch noch nicht zwangläufig heissen, dass die Berner besonders hart getroffen werden: die Bevölkerung des Hauptstadtkantons teilt besonders häufig ihre Informationen bei dem Tracking-Tool.

In absoluten Zahlen wurden in Verbier die meisten Fälle (20) gemeldet. Es folgen Neuenburg (17 Fälle), Winterthur (14) und das Berner Länggass-Quartier (13). Die Angaben sind nach Postleitzahl aufgeschlüsselt. Die Tessiner beteiligen sich unterdurchschnittlich am Tracker – aus Lugano wurden erst zehn Fälle gemeldet.

14.40: Die Schweiz liegt erstmals seit dem Corona-Ausbruch in Europa gemäss den Zahlen der Johns Hopkins University nicht mehr in den Top 10 der am stärksten betroffenen Ländern. Mit 23'403 Corona-Fällen ist nun Belgien auf dem 10 Platz – allerdings bei einer Bevölkerung von rund 11,5 Millionen Menschen.

In Belgien starben bisher 2240 Menschen am Coronavirus, in der Schweiz (Stand Mittwoch-Mittag) 705 Personen.

12.37: Das BAG hat auf seiner Internetseite die neuen Coronavirus-Zahlen veröffentlicht. In den vergangenen 24 Stunden sind 64 Personen in der Schweiz am Virus verstorben. Neuinfiziert haben sich 547 Personen.

Damit haben sich seit Beginn der Pandemie 22'789 Personen mit dem Virus angesteckt, 705 sind gestorben.

11.40: Gute Nachrichten für alle Online-Besteller: Die Post kippt die geplanten Kontingente für Zalando, Galaxus und Co. Wie Die Post mitteilt, haben sich gestern Spitzenvertreter des Handels, der Logistik und der Sozialpartner am runden Tisch auf ein Massnahmenpaket geeinigt. «Wir haben gemeinsam gesellschaftliche Verantwortung übernommen und zeigen, was wir in diesem Land auch in Krisenzeiten in kürzester Zeit auf die Beine stellen können», sagt der CEO der Post.

Die Kontingente scheinen vorerst vom Tisch zu sein.

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Ein Postbote auf Liefertour in Bern. Mit Kontingenten für die 100 grössten Auftraggeber wollte die Post den Kollaps des Verarbeitungs- und Zustellungssystems verhindern. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Das Nadelöhr sei die Paketmenge, die die Mitarbeitenden in den Paketzentren verarbeiten würden. Die Verarbeitung von kleinen Paketen erfolge nun verstärkt über die Logistikkette des Briefverstandes. Mehrere Schweizer Paketdienstleister und Logistiker stellen daher einen Teil ihrer Sortier- und Transportkapazitäten der Post zur Verfügung.

Doch die Post behält sich vor, dass je nach Entwicklung der Paketmengen und der Situation in der Schweiz weitere Massnahmen in den nächsten Wochen notwendig werden können.

Gleichzeitig rüsten Detailhändler wie die Migros oder Coop auf. Die Besorgungen für das Osteressen sollten in diesem Jahr gut geplant sein. Die Situation in den Supermärkten scheint sich zwar mittlerweile etwas zu beruhigen. Doch: «Nach wie vor stellen wir eine erhöhte Nachfrage nach Gütern des täglichen Bedarfs fest», sagte Migros-Sprecher Patrick Stöpper zur Nachrichtenagentur AWP.

Sport-Kollegen sortieren Waren ein

Darum sind in der jetzigen Ausnahmesituation helfende Hände gefragt: Derzeit kann es bei der Migros vorkommen, dass man von einem Fitnesstrainer oder Golflehrer bedient wird. Ein grosser Teil der Mitarbeitenden der Freizeitanlagen unterstütze aktuell Kollegen in den Supermärkten, sagte Migros-Sprecher Stöpper. Das sei innerhalb der Gruppe in diesen Zeiten selbstverständlich.

Sport- und Fitnesszentren müssen bis zum 19. April geschlossen bleiben. Die einzelnen Genossenschaften hätten daher einen Mitarbeitenden-Pool gebildet, bei dem man sich freiwillig zum Aushelfen melden konnte, erläuterte Stöpper. Vereinzelt könne es aber auch vorkommen, dass jemand verpflichtet werde einzuspringen, wo besonders viel zusätzliche Arbeit anfalle. Die Mitarbeiter von den Sportangeboten helfen insbesondere beim Nachfüllen der Waren oder auch bei der Einlasskontrolle.

Migros
An den Kassen und in den Filialen der Migros helfen nun auch Fitnesstrainer oder Golflehrer aus. - keystone

Der Detailhändler Migros ist nach eigenen Angaben zugleich auch der grösste Anbieter von Freizeitanlagen in der Schweiz mit über 130 Fitness- und sieben Golfanlagen.

Bei Coop unterstützen rund 13'000 Mitarbeiter aus den geschlossenen Non-Food-Bereichen die Kollegen in den Supermärkten und in der Logistik.

10.27: Im Kanton Tessin sind in den letzten 24 Stunden erneut 13 Personen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. 60 Personen sind neu positiv auf das Virus getestet worden.

Insgesamt wurden bis Mittwochmorgen im Kanton Tessin 2659 Personen positiv auf das Virus getestet. 420 Personen konnten bisher aus dem Spital entlassen werden. 211 Menschen verloren aufgrund des Coronavirus ihr Leben.

10.22: Pendler mit einem Öv-Abo werden mit 100 Millionen Franken entschädigt, teilt Alliance Swisspass, die Branchenorganisation des öffentlichen Verkehrs (öV), heute mit. Konkret: Inhaber eines General-, Verbund-, Strecken- oder Moduljahresabonnements erhalten von der öV-Branche 15 Tage zusätzliche Kulanz.

Rund 150'000 Kunden haben wegen der Corona-Krise ihr GA hinterlegt. Auch Monatsabonnenten werden entschädigt. Sie erhalten ja nach Verbund und Produkt entweder 15 Franken oder 15 Prozent des Abopreises vergütet.

Das Halbtaxabonnement wird nicht entschädigt, da es meist nach kurzer Zeit und wenigen Fahrten amortisiert ist, wie es in der Mitteilung heisst. GA-Kunden können während der ausserordentlichen Lage ihr Abo noch rückwirkend auf den 17. März 2020 hinterlegen. Der Entscheid muss formell noch genehmigt werden.

10.02: Die Stadt Schaffhausen schliesst wegen der Corona-Pandemie ihr Wahrzeichen: Der Munot bleibt ab Donnerstag geschlossen. Diese Massnahme gilt vorerst bis am 19. April, wie es auf der Website des Munot-Vereins heisst.

Schaffhausen
Blick von Feuerthalen über den Rhein auf das Wahrzeichen von Schaffhausen, den Munot. - Keystone

Mit der Schliessung will die Stadt verhindern, dass sich zu viele Menschen in diesem Ausflugsziel sammeln. Am vergangenen Wochenende reisten die Ausflügler gleich gruppenweise auf den Munot, um zu picknicken.

«Den Munot vorerst zu schliessen, ist eine gute Lösung», sagte Munotwächterin Karola Lüthi gegenüber den «Schaffhauser Nachrichten» vom Mittwoch. Ob das Wahrzeichen nach dem 19. April wieder geöffnet wird, hängt von den Entscheiden des Bundesrates ab.

10.00: Der Kanton Bern und die ETH Zürich wolle ihre Covidtracker als gemeinsames Vorhaben weiterentwickeln. Ziel sei es, möglichst rasch eine aussagekräftige Karte der potenziellen Gefahrenherde zu erstellen.

Dazu haben die beiden Partner ein gemeinsames Konsortium ins Leben gerufen, teilte der Kanton Bern am Mittwoch mit. Als erstes werden alle vorhandenen Datensätze zusammengeführt, um die Daten «noch effizienter erfassen und auswerten zu können», heisst es in der Mitteilung.

Covidtracker
Auf einer Karte zeigt der Covid-Tracker die Bewegungen der letzten 24 Stunden an. Alternativ kann man sich auch alle Bewegungen der registrierten Nutzer ansehen. - Schreenshot/covidtracker.ch

Die beiden Partner hatten unabhängig voneinander entsprechende Plattformen aufgebaut: Die ETH Zürich entwickelte den COVID-19 Sympton Survey während im Kanton Bern der Covidtracker aufgebaut wurde. Auf beiden Plattformen seien bis heute mehr als 220'000 Antworten gesammelt worden.

Eine Visualisierung der gesamten Daten ist auf www.covidtracker.ch unter dem Menupunkt «map» verfügbar.

09.43: Mastercard, Visa, Postfinance und American Express erhöhen die Limite für kontaktloses Zahlen «bis auf Weiteres» von 40 auf 80 Franken. Damit soll es den Kunden möglich sein, grössere Beträge zu bezahlen, ohne ein Bezahlterminal anzufassen.

Die Erhöhung gelte für alle kontaktlosen Zahlungen, egal ob mit Kredit-, Debit- oder Prepaidkarte, heisst es in einem Communiqué von Mastercard vom Mittwoch. Bis Mitte April werden demnach sämtliche Schweizer Kartenherausgeber und Händler ihre technische Infrastruktur sowie die Bezahlterminals anpassen.

«Wir freuen uns sehr, dass wir so rasch eine einheitliche Lösung für die gesamte Zahlungsindustrie gefunden haben», wird die Schweiz-Chefin von Mastercard, Daniela Massaro, in der Mitteilung zitiert. Alle Karteninhaber könnten sich darauf verlassen, dass überall die gleiche Höhe der Limite gelte, so Massaro.

Zuvor war die Limite bereits in diversen europäischen Ländern erhöht worden.

09.26: Die Appenzell-Innerrhoder Behörden wollen über Ostern den Zugang zu Parkplätzen in Wasserauen, Brülisau und Jakobsbad beschränken. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass sich zu viele Wanderer am Alpstein bewegen.

Alpstein
Das Berggasthaus Aescher ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer im Alpstein. - Keystone

Trotz dringlicher Aufrufe, wegen der Corona-Pandemie zu Hause zu bleiben, sei das vergangene schöne Wochenende von vielen genutzt worden, um im Alpstein zu wandern, teilte die Standeskommission (Regierung) am Mittwoch mit. Nun drohe über Ostern eine Überlastung der Parkplätze.

08.39: Wer auf der Intensivstation landet, dessen Zustand ist kritisch. Ältere Menschen laufen besondere Gefahr, wegen dem Coronavirus auf einer Intensivstation um ihr Leben kämpfen zu müssen. Darum fordert der Kanton Zürich Altersheim-Bewohner dazu auf, schriftlich festzuhalten, ob sie bei einer Erkrankung ins Spital wollen, auf die Intensivstation, etc.

Das Durchschnittsalter der verstorbenen Patienten liegt bei 83 Jahren. Roland Kunz, Chefarzt Geriatrie und Palliative Care am Waidspital Zürich, erklärte gestern Abend bei «10vor10» auf SRF: Landen über 80-Jährige auf der Intensivstation und müssen künstlich beatmet werden, überleben dies vier von fünf Patienten nicht.

SRF Coronavirus
Altersmediziner Roland Kunz führt viele Gespräche mit Senioren über ihre Corona-Behandlung. - Screenshot SRF

Darum würden Ärzte im Vorfeld genau klären, welche Behandlung sich die Senioren wünschen. Wenn sie von ihren Überlebenschancen hören, würden viele die einen Rückzieher machen. «90% verzichten auf die Behandlung auf der Intensivstation», erklärt Kunz aus eigener Erfahrung.

Coronavirus
Eine Intensivstation in Neuenburg: Hier werden Patienten mit einem schweren Verlauf des Coronavirus behandelt. - Keystone

Auch Altersmediziner und Heimarzt Sasha Beck erklärt in der Sendung: «Ein Spital kann für einen älteren Menschen eine sehr feindliche Umgebung sein.» Zu viele Menschen, Hektik, Lärm – das bedeute für viele Senioren eine Bedrohung.

Somit entscheiden sich die meisten dagegen und riskieren damit ihren Tod.

07.32: Die Mietzins-Reduktion aufgrund der Corona-Krise beschäftigt derzeit etliche Vermieter und auch Politiker. So pochte gerade gestern Marcel Dobler (FDP) auf eine staatliche Mitfinanzierung der Mieterlasse für KMUs.

Jetzt kommt Swiss Life den Gewerbemietern entgegen. Neu gewährt der Lebensversicherer Kleinstunternehmen und Selbständigerwerbenden eine Metzinsreduktion, sofern sie von den bundesrätlichen Massnahmen zur Bewältigung der Coronavirus-Krise betroffen sind.

Bisher hatte Swiss Life als einer der grössten Immobilienbesitzer der Schweiz lediglich Mietzinsstundungen offeriert. «Mit der Möglichkeit, Kleinstbetrieben auf Gesuch hin den Mietzins temporär zu erlassen, hoffen wir, einen weiteren Beitrag zu leisten», erklärte Anlagechef Stefan Mächler in einem am Mittwoch publizierten Communiqué.

05.30: Heute Mittwoch entscheidet der Bund, über Sofortkredite für Fluggesellschaften und Flughafendienstleister.

Wie der «Tages-Anzeiger» aus verschiedenen unabhängigen Quellen weiss, wird der Bund die Frage an seiner Sitzung vom Mittwoch zwar besprechen, allerdings keine Soforthilfe für die Branche beschliessen.

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Eine Maschine der Edelweiss Air. - keystone

Es könnte bis Ende April dauern, bis der Bundesrat, gestützt auf die Luftfahrtverordnung, eine Entscheidung über die Form der finanziellen Hilfe fällt. Wie die «SonntagsZeitung» berichtete, steht eine Gesamtsumme von drei bis fünf Milliarden Franken im Raum.

Gründe für den Entscheid: Viele der betroffenen Firmen wie Swiss, Edelweiss und Easyjet Switzerland nicht von der Insolvenz bedroht.

Zweitens sollen die Steuergelder «im Land bleiben». Falls ausländische Mutterfirmen indirekt profitieren sollten, dann nur, wenn es sich um systemrelevante Unternehmen handelt.

20.30: Auf allen möglichen Kanälen fordern Tessiner Politiker dieser Tage: Bleibt zu Hause! Auch Gesundheitsminister Alain Berset wiederholt diesen Appell bei jedem seiner Auftritte.

Der Zürcher FDP-Ständerat Ruedi Noser geht sogar noch einen Schritt weiter. «Das Wetter auf der Alpennord-Seite ist ein Traum!» Deshalb regt Noser an: «Geht mit den Velos raus, so ist Social Distancing gut möglich.»

Keine Blechlawine an Ostern: Geniesst das sonnige Frühlingswetter in der Nordschweiz, statt im Stau zu stehen. Macht mit und verzichtet diese Ostern ganz aufs Auto! #keiblechlawine #osternzuhause #CoronaBikeLanes

Er bittet sogar alle Schweizerinnen und Schweizer, über Ostern komplett auf das Auto zu verzichten. Velofahren auf leeren Strassen würde nämlich noch viel mehr Spass machen, so Noser.

Innert eines Tages ergatterte der Freisinnige für seine Forderung über 200 «Herzchen» – eine stolze Zahl für Schweizer Twitter-Verhältnisse.

19.00: Kleingewerbler bangen noch immer um ihre Existenz. Darunter auch Taxifahrer, denen die Kunden grösstenteils ausbleiben.

Doch sie leiden nicht nur an den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus. Sondern auch am Risiko, selbst in ihrem Fahrzeug durch einen Gast angesteckt zu werden.

«Spuckschutz » eine Mangelware

Immer mehr Taxifahrer fühlen sich zum Handeln gezwungen und montieren Plexiglasscheiben oder Schutzfolien, die den Innenraum der Taxis trennen. So auch Ismael Mechai aus Bern. Er ist Geschäftsführer zweier Taxiunternehmen in der Region und zudem Präsident des Taxiverbands Bern.

Vorschreiben könne er den Verbandsmitgliedern nichts. Aber: «Wir empfehlen ihnen, eine Plastikfolie zu montieren, damit man besser geschützt ist», erklärt Mechai. Diese Schutzfolien verkauft der Verband für 95 Franken pro Stück, was sich knapp mit den Beschaffungskosten decken würde.

«Damit machen wir keinen Gewinn, es ist eher knapp berechnet », sagt Mechai. Die Folien seien nur schwer erhältlich, weshalb längst nicht alle Berner Taxis eine solche montiert haben.

Zudem bedeute ein solcher «Spuckschutz» für «Täxeler» weitere geldliche Auslagen in einer Zeit, wo die Nachfrage sowieso stark sinkend sei. «Momentan haben haben wir ungefähr 75 Prozent weniger Buchungen als üblich», meint Mechai. Auch wenn die Nachfrage wieder leicht angestiegen sei, würden sich viele Taxifahrer bereits jetzt in einer finanziellen Notlage befinden.

Coronavirus Taxi
Bis jetzt haben Taxifahrer in der aussergewöhnlichen Lage rund um das Coronavirus keinen Anspruch auf staatliche Unterstützung. - Keystone

Denn: Sie haben bis dato keinen Anspruch auf staatliche Unterstützung. «Das ist nur schwer nachvollziehbar», findet Mechai. «Theoretisch sollten wir in der aktuellen Lage gar nicht fahren dürfen, da der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.» Es seien ihm bereits zwei Taxifahrer aus der Umgebung bekannt, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben.

Folgt Bundesrats-Hilfe?

In den kommenden Tagen wird der Bundesrat entscheiden, inwiefern die indirekt betroffenen Selbstständigen, darunter auch Taxifahrer, unterstützt werden. Verschiedene Departemente prüfen derzeit neue Massnahmen in diesem Bereich.

Für Mechai ist klar: «Wir müssen auch rückwirkend entschädigt werden.» Ansonsten könne das drastische Folgen für viele Taxifahrer haben. Zudem fordert er ein vorübergehendes Berufsverbot - mit Ausnahme von Behinderten- und Spitaltransporten.

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