Coronavirus: Berner hilft mit Tipps anderen Betroffenen
Daniel Berger wurde positiv auf das Coronavirus getestet, hörte aber während zehn Tagen Isolation nichts von den Behörden. Nun will er anderen Positiven helfen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Der Berner Daniel Berger wurde vor rund zwei Wochen positiv auf das Coronavirus getestet.
- Während der ganzen Isolationsdauer wurde er nicht vom Kantonsarztamt kontaktiert.
- Nun hat er eine Internetseite kreiert, die anderen Positiv-Getesteten helfen soll.
Kennen sie noch Daniel Berger? Ja genau, der Berner, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Der, der danach nicht vom Kantonsarzt über weitere Schritte informiert wurde. Infolge dessen versuchte er vergeblich, das Kantonsarztamt zu erreichen.
Seine Geschichte machte er in einem Youtube-Video publik.
«Nur kritisieren» wegen Coronavirus nützt nichts
Damals übte er Kritik am Aufbau des Contact Tracings. Doch «nur kritisieren und selber nichts tun, hilft niemandem», sagt er heute. Deshalb habe er nach seiner Infektion nötige Dokumente selber erstellt. Und diese für Mitarbeiter seiner Firma auf einer Webseite hochgeladen.

«Dokumente zu Corona als ‹Otto-Normal-nicht-Experte› aufzuschalten, ist in diesen Tagen nicht ‹ungefährlich›», meint er. Doch daraufhin habe ihn ein Arzt angefragt, ob er die Webseite auf seiner Homepage verlinken dürfe. «Diese Nachricht motivierte uns, der Arzt sicherte uns seinen Support zu.»
Hilfestellung an Corona-Positive
Helfen soll die Webseite denjenigen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. «Man ist unsicher, und was man zu hören geglaubt hat, ist nicht mehr so klar», sagt Berger. Sein Ziel sei es also, die Frage «was muss ich jetzt tun?» zu beantworten.
Und: «‹Bleiben Sie zu Hause› ist in den Köpfen drin. Was danach abläuft, nicht», so der Berner. «Wir haben selber erlebt, wie schwierig es ist, die in dieser Zeit relevanten Informationen schnell zu finden.» Er selbst habe die ganze Zeit der Isolation auf das Telefon des Kantonsarztamtes gewartet – gekommen sei nichts.

«Wir wollen den Positiv-Getesteten helfen, sich zu orientieren und Mut machen, sofort zu handeln!» Dafür haben Berger und sein Bruder die Formulare erstellt und aufgeschaltet. Diese beinhalten einen Zeitplan, die Erfassung der Kontaktdaten, den Krankheitsverlauf, die Ansteckungsketten und die Konsequenzen.

Prinzipiell werden in den Dokumenten die Vorgaben und Richtlinien des Bundesamts für Gesundheit (BAG) komprimiert dargestellt. Im Zeitplan vermerkt er aber zusätzlich, wann man sich selbst angesteckt haben könnte, könne man einfach berechnen. Man müsse ab dem Zeitpunkt der ersten Symptome rund fünf bis sechs Tage zurückrechnen.