Bussen-Hagel von Birsfelden BL soll im Tessin zum Vorbild werden
Seit September gilt in Birsfelden BL ein Durchfahrtsverbot, um Ausweichverkehr zu verhindern. Tessiner Politiker fordern nun in ihrem Kanton das gleiche System.

Das Wichtigste in Kürze
- Tessiner Politiker wollen, dass auch bei ihnen ein Fahrverbot wie in Birsfelden BL gilt.
- Seit der Einführung hagelt es dort Bussen in Millionenhöhe.
- Mit dem System sollen Anwohnende und die Quartierstrasse entlastet werden.
Die Tessiner Politiker Claudio Isabella (Mitte) und Roberta Soldati (SVP) wollen in ihrem Kanton Ausweichverkehr reduzieren und Stau-Umfahrer büssen. Ganz nach dem Vorbild von Birsfelden BL.
Dort wurde dem Ausweichverkehr mit einem Durchfahrtsverbot ein Riegel geschoben.
Auf einigen Strassen werden Autofahrer mit einer Busse von 100 Franken belegt. Dies, wenn sie das Quartier in weniger als 15 Minuten durchqueren. Kameras erfassen die Nummernschilder automatisch, bei einem Verstoss wird gebüsst.

Seither hagelt es in Birsfelden Bussen: Täglich werden bis zu 1000 Bussen ausgestellt. Die Gemeinde nimmt jeden Tag über 100'000 Franken ein.
Auch im Tessin würden wie in Basel viele ausserkantonale Autofahrer lokale und kantonale Strassen nutzen, um Staus auszuweichen, so die beiden Politiker. Dieser Ausweichverkehr störe aber die Anwohnenden. Es verschlechtere die Lebensqualität und auch die Sicherheit.
Deshalb fordern sie die Regierung auf, aktiv zu werden.

Die beiden Politiker betonen, dass die Einwohner regelmässig Verkehrssteuern zahlen, aber unter den Verkehrsfolgen leiden würden. Zudem sei es ein Verkehr, der dem Gebiet keinen Nutzen bringe.
Das Vorgehen dürfte aber auch im Tessin nicht allen gefallen.
Denn in Birsfelden BL sorgte das Durchfahrtsverbot auch für negative Reaktionen. Besonders der TCS hat wenig Verständnis. Beim Verkehrsklub trudelten einige Beschwerden über das Bussenregime der Gemeinde ein.
Der TCS will die Bussenflut nicht weiter hinnehmen. Er kündigte an, die Einsprachen finanziell zu unterstützen.












