Ausländer-Verbot: Aggressivität nimmt auch in anderen Grenz-Badis zu

Kira Schilter
Kira Schilter

Porrentruy,

Eine Badi im Jura schliesst wegen Pöbeleien ihre Türen für Besucher aus dem Ausland. Auch andere Badis nahe der Grenze kämpfen mit mehr Aggressivität.

Security in Badi
Verschiedene Badis brauchen mehr SIcherheitspersonal. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Badi in Pruntrut JU lässt keine Personen aus dem Ausland mehr zu.
  • Grund dafür ist aggressives Verhalten. Das merken auch andere Badis nahe der Grenze.
  • Grenz-Badis bei Deutschland vermerken deutlich weniger Probleme als bei Frankreich.

Das Freibad in Pruntrut JU wagte einen drastischen Schritt: Seit letztem Freitag sind keine Besuchenden aus dem Ausland mehr erlaubt. Man muss am Eingang ein Schweizer Dokument oder eine spezielle Zugangskarte vorweisen.

Grund für diese Massnahme waren Unruhestifter aus dem nahegelegenen Frankreich. Junge Männer haben Frauen belästigt und Hygienemassnahmen nicht eingehalten. Auf Hinweise des Sicherheitspersonals reagierten sie zum Teil aggressiv.

Basel erhöht Sicherheitskräfte

Auch aus Basel wird mehr Aggressivität gemeldet: «In unseren Gartenbädern stellen wir fest, dass es aktuell häufiger zu herausfordernden Situationen kommt, insbesondere weil Baderegeln nicht eingehalten werden.» Das sagt Sandra Eichenberger, Mediensprecherin des Kantons Basel-Stadt, auf Anfrage von Nau.ch.

Solche Situationen würden besonders an sehr heissen Tagen mit vielen Besuchenden auftreten. Eichenberger: «Wir setzen bereits verstärkt Sicherheitsdienste ein und prüfen weitere Massnahmen für kommende Saisons.» Den Entscheid von Pruntrut möchte Eichenberger nicht kommentieren.

Aus verschiedenen Gründen wurde in den letzten zwei Wochen in den drei Basler Bädern 15 Menschen ein Rayonverbot erteilt. Körperliche und verbale Übergriffe gegenüber Gästen oder Personal seien ein absolutes No-Go, sagt Peter Portmann zu SRF. Er ist der Bäderchef des Kantons Basel-Stadt.

Junge Männer machen Probleme

Oft handle es sich bei den Krawallmachern um junge Männer, die Französisch sprechen. Ob diese wirklich aus Frankreich kommen, lasse sich daraus allerdings nicht schliessen, sagt Portmann.

Gehst du im Sommer oft in die Badi?

Das Naturbad Riehen bei Basel meldet allerdings deutlich mehr Gäste aus Frankreich, sagt Gemeindesprecherin Muriel Mercier zu Nau.ch. Zudem müsse auch hier vermehrt auf Hygieneregeln hingewiesen werden: Die Duschpflicht werde oft nicht eingehalten und Personen gehen mit Unterwäsche in die Becken.

«Bei der Durchsetzung dieser Regeln ist die Aggressivität bei den Badegästen spürbar höher», so Muriel. Der Einsatz von Sicherheitspersonal sei bislang aber kein Thema.

Keine Pöbler aus Deutschland

Ganz anders sieht es bei Badis aus, die weiter weg von Frankreich und nahe der deutschen Grenze liegen. Das Regibad Zurzach AG, das Freibad Rafzerfeld ZH, das Schwimmbad Beringen SH, das Strandbad Steckborn TG: Sie alle haben viele Gäste aus dem Ausland.

Alle melden gegenüber Nau.ch das gleiche: Die deutschen Besuchenden fallen nicht auf und die Stimmung ist friedlich. Bei Regelmissachtungen reicht eine kurze freundliche Aufforderung.

Ganz klar lässt sich die Grenze allerdings nicht ziehen: Auch Badis aus dem Waadtland bestätigen auf Anfrage, keine Probleme mit ausländischen Gästen zu haben.

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Kommentare

User #5245 (nicht angemeldet)

Ihr müsst die Aggressiven rauswerfen, nicht einfach alle. Die dafür konsequent.

User #5324 (nicht angemeldet)

Bin ich froh habe ich ein Schwimmteich, wünsche allne a schöne Tag 😃🏊‍♂️

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