Jurassisches Parlament besiegelt Gefängnis-Schliessung in Pruntrut
In Moutier wird der Verlust von Gefängnisplätzen in Pruntrut durch einen Kantonswechsel zum Jura kompensiert.

Das umstrittene Gefängnis von Pruntrut schliesst. Dafür kompensiert Moutier mit dem Kantonswechsel zum Jura nächstes Jahr die verlorenen Gefängnisplätze. Das jurassische Parlament hat am Mittwoch einstimmig eine entsprechende Änderung des Gesetzes über Haftanstalten angenommen.
«Die Schliessung des Gefängnisses in Pruntrut ist unausweichlich», sagte Regierungsrätin Nathalie Barthoulot. Die Kantonsexekutive gab im November letztes Jahr bekannt, dieses Gefängnis nach Kritik an den Haftbedingungen zu schliessen.
Trotz umfangreicher Arbeiten und Verbesserungen in den letzten zehn Jahren konnte keine Lösung für das Fehlen eines Spazierhofs gefunden werden.
Haftbedingungen und Sicherheitsprobleme
Die Nationale Kommission zur Verhütung von Folter stellte in einem im vergangenen Jahr veröffentlichten Bericht fest, dass die Haftbedingungen im Gefängnis, das in einem Flügel des Schlosses untergebracht ist, rechtswidrig und erniedrigend sind.
Zu diesen Haftbedingungen kommen noch Sicherheitsprobleme hinzu. Mit der Integration des Gefängnisses von Moutier erhöht sich die Kapazität des jurassischen Strafvollzugs von 35 auf 55 Plätze. Dabei wird Moutier 41 Haftplätze bieten, Delsberg deren 14.
Diese Strafvollzugsstrategie bedeutet eine Erhöhung der Betriebskosten um rund 2,95 Millionen auf insgesamt knapp 6,3 Millionen Franken. Der Kanton Jura wird damit jedoch über 20 zusätzliche Gefängnisplätze verfügen und muss keine Kosten für die Unterbringung von Häftlingen ausserhalb des Kantons tragen.