Verlust von Artenvielfalt verringert Ernteerträge

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Zürich,

Die Erträge auf vielen Anbauflächen weltweit sind heute magerer als vor 20 Jahren. Daran Schuld ist der Verlust an Artenvielfalt.

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Erträge in der Landwirtschaft fallen heutzutage tiefer aus als noch vor 20 Jahren. Der Grund dafür ist die verloren gehende Artenvielfalt. - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Universität Würzburg hat 89 Studien über Artenvielfalt und Landnutzung ausgewertet.
  • Die Artenvielfalt wirke sich gemäss den Ergebnissen sehr gut auf die Landwirtschaft aus.
  • Laut den Forschenden bräuchte es eine Flurbereicherung, um die Vielfalt zu gewährleisten.

Ein Team um Matteo Dainese von Eurac Research in Bozen und der Universität Würzburg wertete 89 zuvor veröffentlichte Studien aus. Die Studien aus 27 Ländern handeln über Landnutzung, Artenvielfalt (Biodiversität) und die Ökosystem-Dienstleistungen für die Landwirtschaft.

Diese Dienstleistungen sind etwa die Bestäubung von Obstbäumen durch Wildbienen und Hummeln. Ebenfalls dazu gehören Schlupfwespen sowie Raubkäfer, die jene Schädlinge fressen, die sich sonst über Ackerfrüchte hermachen würden.

ETH Zürich untersucht mit

Am internationale Forschungsteam Beteiligten sich Agroscope und die ETH Zürich. Sie untersuchten, ob wenige Arten die für die Bauern nützliche Arbeit verrichten genügen, oder ob eine grosse Vielfalt nötig ist. Von den Ergebnissen berichten sie im Fachmagazin «Science Advances».

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Die ETH Zürich half bei den Forschungen über die Artenvielfalt. (Symbolbild) - Keystone

Letzteres ist der Fall, so Bea Maas von der Universität Wien in einer Mitteilung derselben: «Die positiven Effekte der Dienstleister fielen umso grösser aus, je höher die Artenvielfalt und je kleinteiliger die Agrarlandschaft gestaltet ist». Wo riesige, monoton bepflanzte Flächen vorherrschen, gäbe es zu wenige unterschiedliche Nützlinge, was sich negativ auf die Erträge auswirkt.

Menschen müssen für Artenvielfalt sorgen

Der Mensch müsse daher für eine möglichst grosse Biodiversität sorgen, um sich die «Gratis-Dienstleistungen» der Natur nachhaltig zu sichern. Es genüge nicht, auf einige wenige Arten als Bestäuber und Schädlingsbekämpfer zu vertrauen.

Um die Vielfalt an Nützlingen zu erhöhen, bräuchte es eine Flurbereicherung, so die Forschenden. Dies würde den Bauern nicht nur bessere Erträge sichern, sondern sie müssten auch weniger Insektizide kaufen und ausbringen.

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