Laut einer Studie wird das Brustkrebsrisiko durch richtige Verhütung reduziert. Bei der Wahl des Mittels soll auf dessen Zusammensetzung geachtet werden.
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Verschiedene Verhütungsmittel liegen auf einem Tisch. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einer Studie wird das Brustkrebsrisiko durch richtige Verhütungsmittel reduziert.
  • Bei der Wahl des Verhütungsmittels soll auf dessen Zusammensetzung geachtet werden.
  • Denn Mittel mit androgenen Wirkstoffen können das Wachstum von Tumorzellen ankurbeln.

Eine Lausanner Studie gibt Hinweise, wie sich das durch hormonelle Verhütung verursachte Brustkrebsrisiko womöglich reduzieren liesse. Denn in Versuchen mit Mäusen zeigte sich, dass Verhütungsmittel mit androgenen Eigenschaften das Wachstum und die Teilung von Brustzellen ankurbeln. Und antiandrogene taten dies nicht.

Antibabypille erhöht Risiko von Brustkrebs

Verhütungsmittel wie die Antibabypille, der Vaginalring oder das Verhütungspflaster greifen in den Hormonhaushalt ein, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Diese Wirkstoffe erhöhen allerdings das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.

Das Team der Forschenden besteht aus Wissenschaftler um Cathrin Brisken von der ETH Lausanne (EPFL). Sie untersuchten in Mäusen, welche Substanzen in den Verhütungsmitteln tumorfördernde Wirkungen ausüben können. Für ihre Studie nutzten sie Brustepithelzellen aus gespendetem menschlichem Brustgewebe, die sie den Mäusen einpflanzten. Dies teilte die EPFL am Donnerstag mit.

Forschung Krebszellen tumor
Auf der Bildschirmdarstellung einer Magnetresonanz-(MR)-Mammographie ist ein winziger Tumor in der Brust einer Patientin zu sehen. (Symbolbild) - dpa

Anschliessend untersuchten sie, wie die «humanisierten» Brustdrüsen von Mäusen auf sechs unterschiedliche Gestagene reagieren. Gestagene sind synthetische Hormone, die dem körpereigenen Progesteron ähneln. Und dafür sorgen, dass sich der Schleim im Gebärmutterhals so verfestigt, dass keine Spermien in die Gebärmutter eindringen können.

Im Fachmagazin «EMBO Molecular Medicine» berichtet das Team nun, dass sich die Gestagene in zwei Klassen einteilen lassen: Solche mit androgenen Eigenschaften und solche mit antiandrogenen Eigenschaften, die die Wirkung der männlichen Sexualhormone hemmen.

Antiandrogene Wirkstoffe fördern Tumorbildung nicht

Dabei fanden sie heraus, dass die androgenen Wirkstoffe das Zellwachstum und die Zellteilung förderten, die antiandrogenen taten dies nicht. Während der Tumorbildung geraten genau diese zellulären Prozesse ausser Kontrolle.

Diese Ergebnisse geben zumindest einen Hinweis, wie sich das Risiko für Brustkrebs minimieren liesse. Nämlich indem man bei der Wahl des Verhütungsmittels auf dessen Zusammensetzung achte, so die Forschenden.

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