Rückstände aus der Verbrennung von Graphen-haltigem Plastik sind gesundheitlich unbedenklich. Zu diesem Schluss kommen Forschende der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in einer neuen Studie. Angesichts der zunehmenden Zahl von Graphenverstärkten Produkten seien solche Sicherheitsbewertung erforderlich.
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Das Empa-Forschungsgebäude Nest. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Graphen wird heute einer Vielzahl von Kunststoffen zugesetzt, hiess es in einer Mitteilung der Empa vom Dienstag.

Das Material verbessere beispielsweise die Leitfähigkeit und die Stabilität von Verbundstoffen.

Graphen ist eine Modifikation von Kohlenstoff. Seit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Manchester das Material im Jahr 2004 zum ersten Mal isolierten, gilt es als Wundermaterial.

Über die Gesundheitsrisiken dieses neuen Materials ist jedoch noch wenig bekannt. Empa-Forschende untersuchen dies derzeit in mehreren Studien. Die jüngsten Untersuchungen befassen sich mit den Rückständen von Graphen-Nanoplättchen, die nach der Verbrennung etwa in Kehrichtverbrennungsanlagen entstehen.

Um dies zu testen, nutzten die Forscherinnen und Forscher der Empa ein in der Petrischale gezüchtetes Lungenmodell. Die Lungenzellen setzten sie Verbrennungsrückständen von Graphen aus. Das Resultat: Die Lunge reagierte gleich auf Verbrennungsrückstände von Kunststoff mit Graphen, wie auf Kunststoff ohne Graphen.

Darüber hinaus gab es aber keine Hinweise auf akute Schädigungen der Lungenzellen, wie etwa Entzündungsreaktionen, oxidativer Stress oder das Absterben von Zellen. Die Auswirkungen einer anhaltenden Belastung mit Graphen-Nanopartikeln soll nun in langfristigeren Studien untersucht werden.

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