Nasensprays mit Carrageen oder Zellulose können Corona-Risiko senken
Neue Nasensprays bilden Schutzfilme in der Nase und machen Viren wie Corona unschädlich. Studien belegen Risikoreduktion und mildere Symptome.

Nasensprays mit speziellen Wirkstoffen können laut aktuellen Studien das Risiko für Corona-, Grippe- und Erkältungsinfektionen senken. Die Substanzen bilden in der Nase einen Gel- oder Schutzfilm, der Viren wie SARS-CoV-2 am Andocken auf der Schleimhaut hindert.
Dabei sind besonders Carrageen aus Rotalgen und chemisch veränderte Zellulose namens Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) vielversprechend. So geht es aus dem Bericht der «NZZ» hervor.
Viren können nicht in Nasenzellen eindringen
Carrageen bindet die Viren elektrostatisch und verhindert, dass sie in die Nasenzellen eindringen. Diese Wirkung wurde in Laborversuchen und klinischen Studien bestätigt.
So verringerte ein Carrageen-Nasenspray in einer Untersuchung mit fast 400 Personen die Infektionsrate mit dem Coronavirus um etwa 80 Prozent. So geht es weiter aus einer Mitteilung der «Virologie Uni Erlangen» hervor.
HPMC bildet einen physikalischen Film auf der Nasenschleimhaut, der Viren einkapselt und beim Nasenputzen entfernt. Es lindert in Studien die Symptome und reduziert die Viruslast bei Erkältungen, so laut «PTA heute».
Molekül in Nasenspray inaktiviert Viren
Neuere Nasensprays enthalten neben HPMC auch Stickstoffmonoxid (NO). Dieses Molekül kann die Viren direkt inaktivieren, indem es das Spike-Protein chemisch verändert.
Trotz vielversprechender Daten bieten diese Gelnasensprays keinen absoluten Schutz vor Infektionen. Sie können das Risiko jedoch deutlich senken, besonders bei vermehrtem Kontakt mit Menschen.

Auch lindern sie Symptome und verkürzen die Krankheitsdauer, wenn sie früh angewendet werden. Die Gele gelten zudem als gut verträglich, wie der «Norddeutsche Rundfunk» weiter ausführt.
Weitere Hilfsmittel gegen Corona
Weitere unterstützende Nasensprays sind solche mit Azelastin. Dieses antiallergische Mittel zeigte in einer neuen klinischen Studie ebenfalls eine präventive Wirkung gegen SARS-CoV-2.
Dabei senkte ein 0,1-prozentiges Azelastin-Nasenspray das Infektionsrisiko bei regelmässiger Anwendung signifikant. So berichtet es die «Pharmazeutische Zeitung».
Insgesamt empfehlen Experten, Nasensprays mit diesen Wirkstoffen als zusätzliche Schutzmassnahmen zu nutzen. Sie ersetzen jedoch keine Masken oder Impfungen, sondern ergänzen das Schutzkonzept durch eine erste Barriere in der Nase.