Forscher haben untersucht, wie die Schweiz ihren CO2-Ausstoss von Strom reduzieren könnte. Die beste Variante sei ein Mix von Wind- und Solarenergie.
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Solarenergie und Windenergie (Symbolbild). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie hat Möglichkeiten zur Reduktion des CO2-Fussabdrucks von Stroms untersucht.
  • Am besten schneidet die Variante mit einem Solar- und Windenergie-Mix ab.
  • Die Daten wurden mit und ohne Kernkraftwerke berechnet.
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Wie lässt sich der CO2-Fussabdruck des Stromverbrauchs in der Schweiz reduzieren? Eine Studie hat sieben Szenarien durchgespielt. Als bestes wurde – zusätzlich zu Importen – ein im Inland erzeugter Mix aus Wind- und Solarenergie identifiziert. Das würde den Schweizer Beitrag zu den globalen Treibhausgasemissionen um geschätzte 45 Prozent reduzieren.

Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen verursachen etwa ein Viertel der gesamten Treibhausgasemissionen in Europa. In der Schweiz macht diese Produktion nur 2 Prozent der Treibhausgasemissionen aus. Der Einsatz von Solarenergie und anderen alternativen Energien würde hier massgeblich Abhilfe schaffen.

Denn hierzulande wird die Elektrizität hauptsächlich durch Kern- und Wasserkraftwerke erzeugt. Das Problem ist der «kohlenstoffintensive» importierte Strom, der in der Schweiz 11 Prozent des Verbrauchs deckt.

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Ein Wasserstofftankfahrzeug verlässt das Gelände eines Energieparks in Deutschland: Um Klimaneutralität im Jahre 2050 zu erreichen, braucht es vor allem «grünen» Wasserstoff - etwa aus Windkraft. Die Schweiz ist aktuell daran, das Potential des Wasserstoffs und der Solarenergie zu analysieren. (Archiv) - Keystone

Ein Forschungsteam der Universität Genf (UNIGE) hat den besten Weg zur Dekarbonisierung der Schweiz definiert. Die Studie wurde gemeinsam mit der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) durchgeführt. Dabei wurden Solarenergie, Windenergie und Wasserkraft in unterschiedlichem Ausmass einbezogen.

Mehr Solarenergie: Berechnung mit und ohne Atomkraft

«All dies mit und ohne Nutzung der Kernenergie, da die Schweiz bis 2050 einen schrittweisen Ausstieg aus dieser Produktionsart plant.» Das erläutert Elliot Romano, leitender Wissenschaftler an der F.-A. Forel Abteilung für Umwelt- und Wasserwissenschaften der Fakultät für Naturwissenschaften an der UNIGE.

Auch die notwendige Importe zur Deckung der Nachfrage und der Bevölkerungsbedarf an Elektrifizierung von Mobilität und Heizung wurden miteinbezogen. Ebenso die CO2-Emissionen, die bei der Produktion des für Kraftwerke benötigten Betons entstehen, wurden berücksichtigt. Und die mögliche Speicherung von sommerlichen Stromüberschüssen.

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64 Prozent der Schweizer lehnen in einer Umfrage eine Abschaltung der AKW bis 2037 ab. - Keystone

Genaue Daten dank Stundenwerten

Das allein führt schon zu einer hohen Genauigkeit. Üblicherweise werden die durchschnittlichen Verbraucherwerte in Jahreswerten eingegeben. Stattdessen flossen die Werte als Stundenwerte in die Berechnung ein. So konnten die Daten zusätzlich verfeinert werden. Diese Genauigkeit bildet gemäss Romano die Stärke der Studie,

Diese Methode und die beispiellos präzisen Daten liefern gemäss UNIGE-Mitteilung vom Freitag «konkrete Leitlinien für die Energiestrategie 2050 der Schweiz. Sie öffnet auch den Weg für neue wissenschaftliche Studien.» Die Studie von UNIGE und Empa wurde in «Energy Policy» veröffentlicht.

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