Die Hälfte der Schildkrötenarten ist vom Aussterben bedroht. Laut Experten müsse man den Handel mit den Tieren verbieten oder einschränken.
Schildkröte
Zwei Schildkröten liegen in der Sonne. (Symbolbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hälfte der Schildkrötenarten ist vom Aussterben bedroht.
  • Ein Handelsverbot für Wildfänge könnte dem Problem entgegenwirken.

Mehr als die Hälfte der 360 Schildkrötenarten ist vom Aussterben bedroht. Ein Handelsverbot für Wildfänge könnte zum Schutz der Tiere beitragen. Das berichten 51 Experten aus aller Welt in einer am Dienstag im Fachjournal «Current Biology» veröffentlichten Studie.

Schildkröten
Eine kleine Schildkröte wagt den Schritt ins Meer. - Facebook/Sea Turtle Patrol Hilton Head Island

«Jedes Jahr werden weltweit Hunderttausende von Schildkröten für den Wildtierhandel gesammelt. Vor allem um sie als Heimtiere zu halten oder zu essen», teilte die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung mit.

Im Mai hätten beispielsweise mexikanische Behörden 15'000 Schildkröten beschlagnahmt, die nach China geschmuggelt werden sollten. In Madagaskar seien 2018 binnen weniger Monate etwa 18'000 Tiere konfisziert worden.

Handel muss verboten oder eingeschränkt werden

«Viele Schildkrötenarten leben sehr lange und legen nur wenige Eier. Das bedeutet, dass gerade solche Arten durch das Abfangen von geschlechtsreifen Weibchen in kürzester Zeit ausgerottet werden können.» Das erklärte der Dresdner Senckenberg-Forscher Uwe Fritz. Wenn der Handel nicht verboten oder eingeschränkt werde, verliere man in den nächsten Jahren zahlreiche Schildkrötenarten unwiederbringlich.

Fritz hat gemeinsam mit 50 internationalen Schildkröten-Fachleuten die globale Überblicksstudie zum Gefährdungsstatus aller Schildkrötenarten verfasst. Demnach sind sie weltweit eine der am stärksten bedrohten Tiergruppen überhaupt.

Nach Meinung der Wissenschaftler könnten bei bestimmten Arten Zuchtprogramme mit anschliessender Auswilderung helfen. Man müsse auf jeden Fall schnell handeln, bevor es zu spät ist, betonte Fritz.

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