Werden Coronaviren durch kleinste Aerosole verbreitet? Eine Studie geht dieser Frage nach. Ein Berner Infektiologe glaubt jedoch nicht an diese These.
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Die Atemluft eines ausatmenden Mannes ohne Mundschutz wird bei einem Versuch der Universität der Bundeswehr München erfasst und farblich dargestellt. Die Aerosole werden immer mehr in den Fokus gerückt im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Foto: Christian Kähler/Universität der Bundeswehr München/dpa - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Studien untersuchten die Verbreitung des Coronavirus via Aerosole.
  • Aerosole sind kleinste Luftpartikel, die bis zu drei Stunden in der Luft bleiben können.
  • Ein Berner Infektiologe kontert jedoch diese Befürchtung.

Eine Studie des Amerikanischen National Institutes of Health zeigte: Sogenannte Aerosole sind bis zu drei Stunden in der Luft nachweisbar. Deswegen kam die Frage auf, ob das Coronavirus auf diesem Wege schneller übertragen werden könne.

Aerosole entstehen bereits beim normalen Atmen. Demnach könnte eine Person das Virus ähnlich einem Raumbefeuchter verbreiten. Eine mögliche Ansteckung via Luftpartikel vermutet auch das Wissenschaftsmagazin «Science».

Es gibt einige Beispiele aus China und Südkorea, die diese Art von Ansteckung zumindest als eine Möglichkeit belegen. In einem Restaurant in China steckten sich Ende Januar zehn Gäste an einer einzigen Person an. Diese sassen alle an drei benachbarten Tischen um den Erkrankten herum.

Der Infektiologe Hansjakob Furrer vom Inselspital Bern kontert jedoch diese These: «Aerosole sind nicht der übliche Übertragungsweg. Wenn es so wäre, hätten wir die Ansteckungsrate nicht mit Social Distancing und Händewaschen so gut runterdrücken können. Speziell in den Spitälern wäre es zu mehr Ansteckungen gekommen.»

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