Musizieren macht glücklich. Dass es auch das Gedächtnis und die kognitiven Fähigkeiten verbessert, zeigt nun eine zehnjährige Studie.
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Gute Neuigkeiten: Musizieren verbessert nicht nur die Stimmung, sondern auch die Gehirnleistung. (Symbolbild) - Pixabay /RyanMcGuire

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine PROTECT-Studie ermittelte die Wirkung des Musizierens auf die Gehirngesundheit.
  • Dabei stellte sich eine Verbesserung der exekutiven Funktionen heraus.
  • Die Lösung komplexer Aufgaben und das Erinnerungsvermögen optimierten sich.
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Zehn Jahre lang ermittelte eine PROTECT-Studie mit 25'000 Teilnehmern die Auswirkungen des Musizierens auf die Gehirngesundheit. Die Ergebnisse bringen gute Neuigkeiten mit sich: Neben steigendem emotionalen Wohlbefinden, verbesserten sich die kognitive Verarbeitungsgeschwindigkeit sowie das Gedächtnis der über 40-jährigen Teilnehmenden.

Für die Studie wurden der Kontakt der Teilnehmenden zur Musik und deren musikalische Erfahrung getestet. Um zu überprüfen, ob das Musizieren die Gehirnleistung im Alter verbessert, wurden kognitive Tests durchgeführt.

Musizieren Sie gerne?

Dabei stellte sich heraus, dass sich die sogenannten «exekutiven Funktionen» optimierten – besonders beim Spielen eines Klaviers. Die Merkleistung erhöhte sich, komplexe Aufgaben konnten besser gelöst werden.

Prävention: Musizieren als Gesundheitsinitiative

Anne Corbett, Professorin für Demenzforschung an der University of Exeter, sagte zu den Auswertungen: «Insgesamt glauben wir, dass Musizieren die Beweglichkeit und Belastbarkeit des Gehirns, die sogenannte kognitive Reserve, nutzbar machen könnte.»

Die Ergebnisse liessen darauf schliessen, dass die Förderung der musikalischen Bildung auch in Gesundheitsinitiativen einen Platz finden könne. So könnte die Gehirngesundheit geschützt und ältere Erwachsene zu einer Rückkehr zur Musik ermutigt werden.

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Du hast nichts vor? Geh in den Chor! Gemeinsam singen verbindet und steigert das Wohlbefinden. (Symbolbild) - Pexels /Pavel Danilyuk

«Es gibt zahlreiche Belege für den Nutzen von Gruppenmusikaktivitäten für Menschen mit Demenz. Und dieser Ansatz könnte als Teil eines Pakets für ein gesundes Altern auf ältere Erwachsene ausgeweitet werden. So würde ihnen ermöglicht, ihr Risiko proaktiv zu reduzieren und die Gesundheit des Gehirns zu fördern», meint Corbett weiter.

Auch Singen beeinflusst das Gehirn

Ähnlich positiv schnitt übrigens das Singen in den Untersuchungen ab. Hierbei ist jedoch nicht klar, ob die bessere Gehirngesundheit auf soziale Faktoren wie die Chorzugehörigkeit zurückzuführen ist.

Die Auswertungen der PROTECT-Studie veröffentlichte das «International Journal of Geriatric Psychiatry». Die Idee zur Studie entstammte der Medizinstudentin und Pianistin Gaia Vetere von der University of Exeter.

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