Genfer Forscher haben Fortschritte gemacht, Hirnsignale des inneren Monologs zu messen. Dazu wurde eine Studie an Epilepsie-Patienten durchgeführt.
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Messung von Hirnaktivität. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Forschende haben herausgefunden, welche Hirnwellen Daten zu inneren Monologen haben.
  • Eine Studie an 13 Epilepsie-Patienten wurde durchgeführt.
  • Der Temporalkortex spielt dabei eine zentrale Rolle.

Ein Forschungsteam hat entschlüsselt, welche Gehirnwellen wesentliche Informationen für die Entschlüsselung der inneren Monologe enthalten. Die Forscher sind an der Universität und am Universitätsspital Genf tätig. Die Ergebnisse erschienen im Fachmagazin «Nature Communications».

Hirnverletzungen und Erkrankungen der Nervenzellen können schlimmstenfalls dazu führen, dass sich Betroffene nicht mehr mitteilen können. Die Entschlüsselungen der «inneren Sprache», also der gedachten Wörter und Sätze stellt gemäss den Forschenden eine vielversprechende Hoffnung dar. Diese wird mithilfe von Messungen der neuronalen Aktivität gemacht.

Denn die Fähigkeit, sich Wörter und Sätze vorzustellen, bleibt zumindest teilweise erhalten, wie die Universität Genf am Mittwoch mitteilte. Allerdings: Diese neuronalen Signale sind im Vergleich zu denjenigen der gesprochenen Sprache für Algorithmen schwer zu dekodieren. Dies weil sie schwächer und variabler zutage treten.

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Universitätspital Genf. - keystone

Studie mit 13 Epilepsie-Patienten

Für die Studie erfasste das Team Daten von 13 Epilepsie-Patienten, denen Elektroden direkt ins Gehirn implantiert worden waren. «Wir haben die Patienten gebeten, Wörter zu sagen und sie sich dann vorzustellen», erklärte die Genfer Neurologie-Professorin Anne-Lise Giraud. Währenddessen habe man die Hirnaktivität genauestens aufgezeichnet.

So gelang es den Forschenden nachzuweisen: Die tieffrequente Hirnaktivität sowie die Kopplung insbesondere der Beta- und Gammawellen enthalten offensichtlich wichtige Informationen zur Entschlüsselung der inneren Monologe. Zudem zeigte sich, dass eine bestimmte Hirnregion, der Temporalkortex, eine wichtige Rolle beim gedachten Artikulieren spielt.

Den Forschenden ist mit der Studie ein wichtiger Schritt gelungen. Dennoch sei man noch weit davon entfernt, innere Sprache tatsächlich zu entschlüsseln, räumen sie ein.

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