Ethische Regeln schaden laut Studie wirtschaftlichem Erfolg nicht
Ethische Gesetze beeinträchtigen weder Gewinn noch Umsatz von Unternehmen, so eine Studie.

Gesetze zu ethischen Standards für Unternehmen schaden weder dem Gewinn noch dem Umsatz. Das zeigten zwei Forscher aus Zürich und Glasgow (UK) anhand einer Analyse der Auswirkungen des französischen Lieferkettengesetzes aus dem Jahr 2017 auf 11'000 französische Unternehmen.
Es sei das einzige derartige Gesetz, das lange genug in Kraft sei, dass daran langfristige Effekte analysiert werden könnten, hiess es in einer Mitteilung der Universität Zürich (UZH) vom Dienstag.
Das Gesetz verpflichtet grosse Unternehmen zu einem Sorgfaltsplan, der weltweiten Lieferketten auf Risiken wie Kinderarbeit, Zwangsarbeit, mangelhafte Arbeitssicherheit oder Umweltverstösse zu überprüfen und entsprechende Massnahmen zu ergreifen.
Keine Nachteile durch unternehmerische Sorgfaltspflicht
«Die vom Gesetz betroffenen Unternehmen haben im Durchschnitt genauso häufig Profite erzielt, wie solche, die keine unternehmerische Sorgfaltspflicht einführen mussten», erklärte Christoph Steinert vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich in der Mitteilung.
Zwar seien in der Phase vor dem Inkrafttreten des Gesetzes teilweise höhere Kosten entstanden, da Firmen ihre Prozesse anpassen mussten. Auf längere Sicht gebe es jedoch keine Belege für wirtschaftliche Nachteile, so die Forschenden.
Die Studie wurde im Fachblatt «Review of International Political Economy» veröffentlicht. Auch europäische Länder wie Deutschland haben eine solche unternehmerische Sorgfaltspflicht bei Lieferketten rechtlich geregelt. Die EU verabschiedete im Jahr 2024 eine Richtlinie dazu.
In der Schweiz gilt seit 2022 eine Verordnung über Sorgfaltspflichten und Transparenz in Bezug auf Mineralien und Metalle aus Konfliktgebieten sowie auf Kinderarbeit.