Männer, die am Coronavirus erkranken und einen schweren Krankheitsverlauf vorweisen, produzieren schwächere Spermien. Dies besagt eine Studie aus Israel.
Sperma Coronavirus
Illustration einer Eizelle, die kurz vor der Befruchtung durch ein Spermium steht. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Infektion mit dem Coronavirus kann das menschliche Sperma langfristig schädigen.
  • Das Risiko, permanent zeugungsunfähig zu werden, steigt mit einer schweren Erkrankung.
  • Um sich zu schützen, solle man unbedingt Maske tragen, so ein israelischer Forscher.

Das Coronavirus hat nicht nur kurz-, sondern kann auch langfristige Folgen haben. Nebst starken Krankheitsverläufen mit unangenehmen Symptomen weisen Erkrankte auch eine Variation an Langzeitschäden auf.

Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn, geschädigte Lungen und anhaltende Müdigkeit: alles bekannte Risiken und Nebenwirkungen einer Infektion. Doch auch Körperflüssigkeiten sind nicht sicher vor dem Virus.

Coronavirus paris Frankreich
Ein Mann mit Maske vor dem Eiffelturm. - Keystone

So auch Sperma. Chinesische Forscher wiesen bereits Spuren des Virus in menschlichen Spermien nach. Coronaviren können sich im Sperma jedoch nicht reproduzieren. Ob das Coronavirus sexuell übertragen werden kann oder nicht, ist zurzeit noch unklar.

Coronavirus schädigt Spermien auch nach Infektion

Nun fanden israelische Ärzte heraus, dass das Virus zwar nicht unbedingt sexuell übertragbar ist, dafür Spermien stark beschädigen kann. Dies könnte dazu führen, dass die Fertilität des Spermas stark beeinträchtigt wird.

Davon sind jedoch nicht alle Männer betroffen, so Dan Aderka vom Sheba Medical Center gegenüber «The Times of Israel». So gilt: «Männer mit einem leichten Krankheitsverlauf produzieren weitgehend normal Spermien.»

Spermien
Die Spermienzahl wird mit einer speziellen Zählkammer unterm Mikroskop bestimmt. Eine Infektion mit dem Coronavirus könnte zu einer Verringerung der Spermien beitragen. - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Doch nach einer Infektion mit schwerem Verlauf könne sich die Spermienproduktion um rund 50 Prozent verringern. Diese Zahlen gehen aus Tests hervor, die rund einen Monat nach der Diagnose durchgeführt wurden.

Aderka sorgt sich um permanente Zeugungsunfähigkeit bei Männern, die an Covid-19 erkrankt sind. Doch um eine solche Vorhersage zu machen, müsse man die Auswirkungen weiterhin beobachten.

Maskentragen hilft, um die Spermien zu schützen

Frühere Untersuchungen ergaben, dass ungefähr 13 Prozent der Männer das Virus in ihrem Sperma tragen. Rund 8,6 Prozent erholen sich nach rund zwei Wochen. Bei den allermeisten kann man das Coronavirus bereits einen Monat nach der Erkrankung nicht mehr nachweisen.

Und wie können Männer ihre wertvolle Fracht schützen? Ganz einfach, meint Aderka: «Masken tragen, auch wenn man sich schon mit dem Virus infiziert hat.» Dies deshalb, weil die Masken die virale Ladung stark verringern. Je kleiner die Menge an Viren im Körper, desto kleiner das Risiko.

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