Schwere Krankheitsverläufe kommen bei Corona-Geimpften nur selten vor – aber es gibt sie. Die Betroffenen leiden meist unter Vorerkrankungen, zeigt eine Studie.
Impfung coronavirus
Eine Impfung gegen das Coronavirus. (Symbolbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vollständig Geimpfte sind gut gegen schwere Krankheitsverläufe geschützt.
  • Dennoch müssen einige, die trotz Piks an Corona erkranken, ins Spital.
  • Eine Studie zeigt, dass dies vor allem Menschen mit Vorerkrankungen betrifft.

Die Impfung gegen das Coronavirus soll die Menschen vor schweren Krankheitsverläufen schützen. Dennoch gibt es einige wenige Personen, die trotz doppeltem Piks im Spital landen. Eine Studie aus Israel zeigt nun, wer am ehesten davon betroffen ist.

Ein Team um Tal-Brosh Nissimov vom Samson Assuta Ashdod University Hospital kam dabei zu folgenden Resultaten: Von 152 doppelt geimpften Spital-Patienten, deren Daten analysiert wurden, litten 146 bereits unter einer Vorerkrankung. Nur sechs waren demnach vor der Corona-Infektion gesund.

Sterberisiko
Ein Mitarbeiter behandelt im besonders geschützten Teil der Intensivstation einen Patienten mit dem Coronavirus. (Symbolbild) - dpa

Der Anteil der Personen mit sonstigen medizinischen Problemen an allen schwer Erkrankten ist somit deutlich höher als bei den Ungeimpften.

Weiter zeigt die Studie: Ungefähr zwei Drittel wurden wegen der Covid-Erkrankung selbst ins Krankenhaus aufgenommen, die anderen primär wegen der Vorerkrankung.

Bluthochdruck ist häufigste Vorerkrankung

Häufigste Vorerkrankung war gemäss Studie Bluthochdruck, 71 Prozent der Erkrankten litten darunter. Dahinter folgen Diabetes (48 Prozent), chronisches Nierenversagen (32 Prozent) sowie Herzleiden (28 Prozent). Lungenleiden (24 Prozent), Krebs (24 Prozent) und Demenz (19 Prozent) spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Blutdruck
Ein Arzt misst in der Notfall-Triage-Praxis in einer Klinik in Niedersachsen den Blutdruck einer Patientin. (Symbolbild) - dpa

Laut den Forschenden ist auch das Immunsystem relevant. Wenn es beispielsweise aufgrund einer Chemotherapie geschwächt ist, ist ein schwerer Verlauf wahrscheinlicher. Bei rund 40 Prozent der hospitalisierten Geimpften war dies der Fall.

Die Ergebnisse der Untersuchung haben die Wissenschaftler in der Zeitschrift «Clinical Microbiology and Infection» veröffentlicht. Alle 152 Patienten waren mit dem Impfstoff von Pfizer/Biontech doppelt geimpft.

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