Wegen seiner Corona-Infektion schossen Suchanfragen im Web nach Trump in ungeahnte Höhen. Schweizer Forscher haben dies ausgewertet.
Donald Trump
Der frühere US-Präsident Donald Trump ist kein Fan von Liz Cheney. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Wirbel um Trumps Corona-Infektion hat Auswirkungen auf die Suchanfragen.
  • Nach dem Bekanntwerden googelten die Leute fünfmal häufiger Trump als Biden.
  • Das durchschnittliche Suchvolumen stieg auf über hundert Millionen Anfragen pro Tag.

Am 2. Oktober hat der amtierende US-Präsident auf Twitter verkündet, dass er und die First Lady mit dem Coronavirus infiziert seien. Diese Nachricht schlug ein wie eine Bombe und verlieh Trumps Wahlkampfkampagne enorme Aufmerksamkeit, wie Schweizer Forschende berichten.

Das Team um Christoph Glauser vom IFAA Institut in Bern und Jacques Savoy von der Universität Neuenburg wertet im Laufe des US-Wahlkampfs Suchanfragen auf insgesamt 200 Such- und Social-Media-Kanälen aus.

Corona-Infektion steigerte Suchanfragen nach Trump

Demnach tippten Bürgerinnen und Bürger den Namen des amtierenden Präsidenten fünf Mal häufiger ein als den des Demokraten Joe Biden. Präsenz im Internet ist laut den Forschenden eine wichtige Voraussetzung, um gewählt zu werden.

Und die Corona-Infektion verlieh Trumps Wahlkampfkampagne ein Allzeithoch: Das durchschnittliche Suchvolumen stieg auf über hundert Millionen Anfragen pro Tag; im September pendelte es sich auf etwa 70 Millionen Suchanfragen ein. Demgegenüber suchten die Amerikaner Joe Bidens Namen zwischen 20 und 30 Millionen Mal.

Peak so hoch wie nie zuvor

Seit der Erfindung des World Wide Webs hätten Wissenschaftler des Unternehmens US-Monitoring noch nie einen solchen Peak an Suchanfragen gemessen, schreiben die Forschenden in einer gemeinsamen Mitteilung der Institute. Trumps Corona-Tweet sei mehr wert als eine Billion Dollar, wenn es sich dabei um eine Online-Werbekampagne gehandelt hätte.

Bereits im September attestierte das Forscherteam Trump anhand ihrer Internetanalysen den Sieg für November 2020 - entgegen aller Umfragewerte. Zwar erlangte Joe Bidens Wahlkampf seit Anfang September immer mehr Aufmerksamkeit, während Trump etwas ins Taumeln geriet. Doch es scheint, als hätte ihm die Coronavirus-Infektion einen digitalen Schub zur richtigen Zeit verliehen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

TwitterCoronavirusUniversität NeuenburgInternetJoe BidenDollarWahlkampfDonald Trump