Beeinflusst Testosteron den persönlichen Corona-Verlauf?
US-Forschende untersuchten den Zusammenhang zwischen Testosteron und der Intensität einer Corona-Erkrankung. Die Ergebnisse sprechen für sich.

Das Wichtigste in Kürze
- US-Forscher untersuchten den Testosteronspiegel von 90 Corona-Patienten.
- Sie kamen zum Schluss, dass Männer mit einem tiefen Spiegel schwerer an Corona erkrankten.
Eine US-Studie der Washington University untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Testosteronspiegel und der Schwere eines Corona-Verlaufs. Veröffentlicht wurde die Studie in der «Jama Network Open».
Die männlichen Hormone interessieren deshalb, weil seit Pandemie-Beginn Männer häufiger an einem schwereren Krankheitsverlauf als Frauen leiden.
Die Forschenden untersuchten dabei die Blutwerte von 90 Männern und 62 Frauen, die wegen einer Corona-Erkrankung im Spital behandelt wurden. Das Durchschnittsalter betrug dabei 63 Jahre.
Tiefes Testosteron bedeutet schwereren Verlauf
Das Ergebnis der Studie: Männer mit einem schweren Verlauf hatten im Vergleich zu Männern mit einem leichten Verlauf einen deutlich niedrigeren Testosteronspiegel. Risikofaktoren konnten dabei vernachlässigt werden. Die Werte bei den Männern mit schwerem Verlauf waren zwischen 65 und 85 Prozent niedriger.
Unklar bleibt jedoch, ob ein Mangel an Testosteron ein Auslöser oder ein Symptom im Zusammenhang mit dem Corona-Verlauf ist. Grund: Die Forschenden kannten vor der Spitaleinweisung die Testosteronwerte der Männer nicht.