Angestellte sehen KI-Revolution positiv – Kaum Angst vor Jobverlust
Eine Umfrage zeigt, dass die meisten Arbeitnehmenden der künstlichen Intelligenz (KI) am Arbeitsplatz positiv gegenüberstehen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Mehrheit der Beschäftigten steht der künstlichen Intelligenz (KI) positiv gegenüber.
- Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des Personaldienstleisters Adecco.
- 86 Prozent der Befragten erwarten durch KI künftig neue Arbeitsplätze.
Die meisten Arbeitnehmenden sind gegenüber der künstlichen Intelligenz (KI) positiv eingestellt. Das zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des Personaldienstleisters Adecco.
In der Schweiz blickt ein Grossteil der Arbeitnehmenden positiv auf das sich verändernde Arbeitsumfeld. 86 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass durch KI künftig Arbeitsplätze geschaffen werden.
Und 90 Prozent erwarten, dass sich ihre tägliche Arbeit und ihr Wissen mit KI im positiven Sinne entwickeln. Nur 12 Prozent befürchten einen Jobverlust.
Kaum Angst vor Jobverlust auch im Ausland
Ähnliche Tendenzen sind im Ausland zu sehen. Weltweit glauben 76 Prozent der Befragten, dass KI für ein Job-Wachstum sorgen wird. Nur knapp ein Viertel befürchtet hingegen einen Verlust von Arbeitsplätzen.
Die Umfrage wurde von Adecco im Rahmen der Studie «Global Workforce of the Future 2025» durchgeführt. Dabei wurden rund 37'500 Arbeitnehmende aus 31 Ländern zu Digitalisierungsthemen am Arbeitsplatz befragt. 1000 Personen nahmen in der Schweiz an der Umfrage teil.
KI am Arbeitsplatz wird begrüsst
Die KI-Revolution am Arbeitsplatz werde von den Arbeitnehmenden grundsätzlich begrüsst, hiess es in der Studie. Sie müssten aber verstehen, welchen Nutzen neue Technologien bieten und wie sie sich persönlich in das neue Arbeitsumfeld einfügen können.
Arbeitnehmer benötigen klare Ziele und Vorgaben von ihren Arbeitgebern. So können sie die Bedeutung von KI in ihrer Arbeit besser verstehen und deren Auswirkungen messen.
Arbeitnehmende in der Schweiz erwarten durch den Einsatz von KI eine Zeitersparnis von durchschnittlich 117 Minuten pro Tag. Sie sehen darin eine bedeutende Unterstützung für ihre Arbeit.
Nur 40 Prozent messen zuverlässig KI-Auswirkungen im Job
Dennoch können nur zwei von fünf Mitarbeitenden die tatsächlichen Auswirkungen von KI auf ihre Arbeit und im Unternehmen zuverlässig messen. Dies zeigt, dass das Verständnis für KI-Effekte noch verbessert werden muss.
Auch die Arbeitgeber sind gefordert, damit die Umgestaltung des Arbeitsumfelds gelingt. Dazu seien Transparenz, gezielte Kommunikation und Kooperation mit den Angestellten unerlässlich, hiess es.
41 Prozent der Befragten in der Schweiz fühlen sich von ihren Arbeitgebern in die Umgestaltung ihrer Arbeit eingebunden. Damit fühlen sich viele Mitarbeitende aktiv in den Wandel einbezogen. Im Ausland waren nur 30 Prozent dieser Meinung.
Unternehmen in Zwickmühle
Adecco-Group-Chef Denis Machuel erklärte, dass Unternehmen bei der Anwendung von KI in einer Zwickmühle stecken. «Einerseits herrscht grosse Begeisterung über die Möglichkeiten von KI. Andererseits müssen klare Vorstellungen dazu herrschen, wie die Technologie die Arbeitswelt langfristig verändern wird.»
Solche Massnahmen sollen Vertrauen in der Belegschaft schaffen. «Ohne einen menschenorientierten Ansatz wird die Belegschaft verunsichert, bevor sie von den Vorteilen der KI profitieren kann», warnt Machuel.
So oder so würden Soft-Faktoren wie Werte, Zweck und Vertrauen für den Erfolg eines Unternehmens auch in Zukunft wichtig bleiben. Es gelte, diese mit dem technologischen Fortschritt zu verbinden.