Angst

Banges Warten in Gaza vor Waffenruhe-Gesprächen

Keystone-SDA
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Ägypten,

Mit Blick auf neue Waffenruhe-Gespräche in Ägypten schwanken viele Menschen im Gazastreifen zwischen Hoffnung und Skepsis.

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Am Montag werden in Ägypten Gespräche über den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump erwartet. (Symbolbild). - Samer Abdallah/dpa

Mit Blick auf neue Waffenruhe-Gespräche in Ägypten schwanken viele Menschen in Gaza zwischen Hoffnung und Skepsis. Die 33-jährige Rana Salameh hält sich seit Jahresbeginn mit ihren drei Kindern in einem Gebäude in Deir al-Balah auf, das früher als Schule diente. Sie schlafen auf dünnen Matratzen und kochen auf kleinen Gaskochern.

«Jedes Mal, wenn es heisst, es werde eine Waffenruhe geben oder Verhandlungen in Ägypten stattfinden, fangen die Menschen im Schutzraum an zu flüstern und hoffen, dass es endlich vorbei sein könnte», sagt Salameh mit Blick auf den Krieg, der schon seit zwei Jahren in dem schmalen Küstenstreifen wütet. «Aber nach so vielen gescheiterten Gesprächen haben wir gelernt, nicht zu viel zu erwarten.» Sie habe keine Antwort auf die Fragen ihrer Kinder, wann sie nach Hause gehen können.

«Ich möchte glauben, dass die Gespräche Ruhe bringen, aber ich habe Angst, wieder enttäuscht zu werden. Alles was ich mir wünsche ist zurückzukehren – selbst wenn unser Haus beschädigt ist – ohne den Klang von Bomben.»

Leben unter Belagerung

Der 54-jährige Mahmud Issa ist Gemüsehändler auf dem Al-Sawija-Markt in der Stadt Gaza. Vor dem Krieg, der mit dem beispiellosen Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 begann, war dieser Markt von morgens bis abends voll. Jetzt sei er fast leer, sagt Issa.

«Jeder Kunde stellt mir dieselbe Frage: Hast du etwas aus Kairo gehört? Die Menschen hungern nach Nachrichten, nicht nach Essen», erklärt er. «Aber wir haben das schon zu oft erlebt». Die Preise seien hoch und die Vorräte knapp.

«Wenn die Bombardierungen aufhören kann ich vielleicht meinen ganzen Stand wieder eröffnen und die Fischer zurück aufs Meer gehen».

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Die 38-jährige Hanin al-Kudra ist Ärztin im Schiffa-Krankenhaus in der umkämpften Stadt Gaza. «Jeder Tag fühlt sich wie ein endloser Notfall an», berichtet sie.

Ein Teil von ihr wage es zu hoffen, wenn sie von den Gesprächen höre; ein anderer Teil bleibe vorsichtig: «Wir haben schon zu viele vorübergehende Pausen erlebt». Das medizinische Personal sei erschöpft und emotional ausgelaugt.

Am Montag werden in Ägypten Gespräche über den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump erwartet – eine rasche Waffenruhe und Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gegenzug für palästinensische Gefangene sind Inhalt dieser Verhandlungen zwischen Israel und Hamas.

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