Die Sommerferien sind da – und damit auch das Flugchaos in Europa. Eine Leserin erzählt, wie es bei ihrer Skandinavien-Reise drunter und drüber ging.
Stockholm
Menschen stehen am Flughafen von Stockholm Schlagen. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Während der Corona-Pandemie haben die Airlines viel Personal entlassen.
  • Das fehlt nun – und die Fluggesellschaften sind mit dem Sommer-Ansturm überfordert.
  • Das musste eine Zürcherin in Schweden am eigenen Leib erfahren.

Das Flugchaos in Europa ist komplett: Weil viele Airlines während der Corona-Pandemie Personal abgebaut haben, fehlen nun die Arbeitskräfte. Das bekommen Touristen nun in den Sommerferien zu spüren – so auch eine Zürcherin.

Franziska W.* wollte vergangenes Wochenende von Stockholm (Schweden) über Helsinki (Finnland) nach Zürich fliegen. Einfacher gesagt als getan: Als sie am schwedischen Flughafen ihr Gepäck abgeben will, findet sie sich in einer riesigen Warteschlange wieder.

«Eigentlich kann man in Stockholm frühestens drei Stunden vor dem Flug zur Gepäckabgabe und zum Check-in. So sollte es nicht unnötig stauen wegen Leuten, die aus Panik schon sechs Stunden vorher ihr Gepäck abgeben wollen. Nur gebracht hats leider nichts», erzählt sie Nau.ch.

«Schlange wurde immer länger»

Zu ihrem Finnair-Flug heisst es auf der Anzeigetafel «Self Bag Drop Off». Bei einer Maschine kann man die Gepäck-Etikette selbst ausdrucken.

«Ich sollte mein Gepäck beim Schalter 49-51 eigentlich selbst abgeben. Es waren dann aber doch Mitarbeitende dort, die den Check-in machten – die Schlange wurde immer länger.»

Finnair
Eine Finnair-Passagierin musste am Flughafen von Stockholm lange beim Check-in warten. (Archivbild)
Finnair
Angekommen beim Gate ging das Warten weiter: Der Finnair-Flug war überbucht. (Archivbild)
Finnair
Erst nach einer weiteren halben Stunde konnten die Passagiere schliesslich boarden. (Archivbild)

Bis um 12.55 Uhr hat W. offiziell Zeit, um ihr Gepäck abzugeben. «Bis zu dem Zeitpunkt war ich aber noch nicht an der Reihe, und das Beförderungsband hat auch nicht mehr funktioniert.»

Sie erzählt: «Meiner und etwa zehn andere Koffer lagen einfach auf dem Band.» Doch das Boarding hat bereits angefangen, wie sie auf der Anzeigetafel sieht.

Flug «massiv überbucht»

Sie schafft es schliesslich doch noch durch die Sicherheitskontrolle – «das ging relativ schnell». Am Gate angekommen jedoch der nächste Schock: «Die Airline Finnair hat eine Durchsage gemacht, dass der Flug überbucht sei. Sie suchten Freiwillige, die auf ihre Plätze verzichten.»

Nach langen 30 Minuten melden sich schliesslich eine Handvoll Leute, das Boarding kann beginnen. «Es ist total idiotisch, einen Flug so massiv zu überbuchen während der Ferienzeit», nervt sich W.

Fliegen Sie diesen Sommer in die Ferien?

Auf Anfrage von Nau.ch erklärt sich die Airline Finnair das Chaos so: «Samstag, der 2. Juli, war ein sehr geschäftiger Tag für Finnair.»

Im Sommer herrsche traditionell Hochbetrieb. «Dieses Jahr führen die aufgestaute Reisenachfrage und der weltweite Arbeitskräftemangel zu Engpässen auf vielen europäischen Flughäfen».

Wie andere Airlines auch, überbuche die Gesellschaft ihre Flüge manchmal. Denn: «Es ist wahrscheinlich, dass nicht alle Kunden zum Flug erscheinen». Es komme nur selten vor, dass Kunden dann keinen Platz bekämen.

*Name der Redaktion bekannt

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