Gesundheit Aargau: So gefährdet Passivrauchen die Mitmenschen

Marcel Winter
Marcel Winter

Bern,

In der Schweiz raucht fast jede vierte erwachsene Person. Das Passivrauchen konnte jedoch in den letzten Jahren zurückgedrängt werden.

Gesundheit Aargau
Andere können durch Passivrauchen in Mitleidenschaft gezogen werden. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz aller Kampagnen rauchen noch 24 Prozent der Schweizer Bevölkerung.
  • Im Kanton Aargau gilt das Bundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen.

Dass Rauchen schädlich ist, ist längst global bekannt. Allein in der Schweiz dokumentiert das Bundesamt für Gesundheit jährlich rund 9500 Todesfälle, die auf Tabakkonsum zurückzuführen sind. Dennoch rauchen noch immer 24 Prozent der über 15-Jährigen. Dabei rauchen Männer häufiger als Frauen (27 zu 21 Prozent).

Rauchen Sie?

Das Ende des Passivrauchens

Als Passivrauchen wird das unfreiwillige Einatmen von schädlichem Tabakrauch bezeichnet. Dies geschieht sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich.

Die Schweizer Regierung hat jedoch bereits im Jahr 2010 Massnahmen zum Schutz der Menschen in der Öffentlichkeit ergriffen. Damals wurden das Bundesgesetz und die Verordnung zum Schutz vor Passivrauchen eingeführt. Diese wurden vom Kanton Aargau vollständig übernommen.

Rauchen
Gesundheit Aargau: Passivrauchen in einer Beziehung kann belastend sein. - Depositphotos

Mit dem Verbot des Tabakkonsums in öffentlichen Bereichen sollen Nichtraucher vor gesundheitsgefährdendem Tabakrauch geschützt werden. Lediglich kleine Gastwirtschaftsbetriebe können sich auf Antrag noch als Raucherlokale deklarieren lassen.

Die Bemühungen zeigten schnell Wirkung: Im Jahr 2002 waren noch 35 Prozent der Menschen mindestens eine Stunde täglich unfreiwillig dem Tabakrauch ausgesetzt. Zwanzig Jahre später liegt dieser Wert bei nur noch vier Prozent.

Gesundheit Aargau: Was macht Passivrauchen so gefährlich?

Bei der Verbrennung von Tabakprodukten wie Zigaretten werden zahlreiche giftige Stoffe freigesetzt. Dazu gehören krebserregende Substanzen wie Benzol, Formaldehyd und Nitrosamine sowie gefährliche Schwermetalle. Der Tabakrauch wird jedoch nicht vollständig von der rauchenden Person eingeatmet, sondern gelangt zum grössten Teil in die Raumluft.

Rauchen
Schon wenige Zigaretten am Tag können die Gesundheit schädigen. - Depositphotos

Dadurch sind Menschen, die sich in der Nähe aufhalten und nicht rauchen, gezwungen, den giftigen Rauch einzuatmen. Oft haben sie keine Möglichkeit, den Aufenthaltsort zu wechseln, beispielsweise in Büros, Veranstaltungsräumen oder an Bushaltestellen. Problematisch war auch die Gastronomie, wenn sich ein Raucher in einem vollbesetzten Lokal eine Zigarette anzündete.

Die Folgen des Passivrauchens für die Gesundheit im Aargau

Wer als Passivraucher wiederholt giftigen Tabakrauch einatmet, hat ein erhöhtes Risiko, an Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken. Ihre Lungen und Gefässe werden ähnlich stark belastet wie die von Menschen, die aktiv rauchen.

Rauch
Auch für Ungeborene kann der Rauch schädlich sein. - Depositphotos

Besonders betroffen sind Personen, die mit starken Rauchern zusammenleben oder den ganzen Tag mit ihnen zusammenarbeiten. Auch ungeborene und kleine Kinder sind nicht ausgenommen. So kommen Babys von Passivraucherinnen häufiger zu früh auf die Welt oder sind bei der Geburt sehr klein. Viele von ihnen entwickeln auch früh Lungenprobleme und Asthma.

Laut einer Schätzung des Bundesamtes für Gesundheit starben im Jahr 2002 noch rund 1000 Personen an den Folgen des Passivrauchens. Seither ist diese Zahl um zwei Drittel auf etwa 300 Todesfälle gesunken. Davon profitiert auch die allgemeine Gesundheit im Aargau.

Der Dritte-Hand-Rauch

Auf Englisch wird Passivrauchen als «Second Hand Smoking» bezeichnet. Daraus leitet sich auch der Begriff Thirdhand Smoke ab, also Dritter-Hand-Rauch. Auch dieser kann die Gesundheit negativ beeinflussen – im Aargau und anderswo.

Damit sind die Rückstände von Tabakrauch gemeint, die sich mit der Zeit auf Oberflächen, Kleidung und Heimtextilien ablagern.

Rauchen
Raucher und Nichtraucher gehen oft getrennte Wege. - Depositphotos

Jeder kennt das Gefühl, ein leeres Zimmer zu betreten, in dem es nach kaltem Rauch riecht. Dieser Dritte-Hand-Rauch ist nicht nur an sich schädlich, sondern kann sich auch mit anderen Chemikalien in der Luft zu neuen, gefährlichen Mischungen verbinden.

Ein striktes Rauchverbot dient also auch dazu, diese Ablagerungen von Anfang an zu verhindern. Nur so kann in der Öffentlichkeit wirklich tief durchgeatmet werden.

Kommentare

User #1286 (nicht angemeldet)

Man sollte die Tabaksteuer nur noch für Raucher ausgeben. Also ein zusätzlicher AHV Zustupf. Die ca. 2 Mia. Einnahmen schön nur an Raucher verteilen. Nichtraucher, haben wir jetzt gelernt, pfeiffen auf das Geld.

User #6280 (nicht angemeldet)

Immer diese doffen Diskussionen bez. dem Rauchen und den Armen Passivrauchern. Heute ist bekannt, dass Rauchen sehr schädlich ist, warum wird es nicht einfach verboten? Ahhh ja, wegen den Steuereinnahmen.

Weiterlesen

Gesundheit Aargau
38 Interaktionen
Gesundheit Aargau
Gesundheit Aargau
7 Interaktionen
Gesundheit Aargau
Gesundheit Aargau
11 Interaktionen
Gesundheit Aargau

MEHR AUS STADT BERN

CEO BKW Robert Itschner
1 Interaktionen
Erwartung
Stephanie Gartenmann
1 Interaktionen
Bern