Zahl der irregulären Grenzübertritte in die EU sinkt weiter
In den ersten acht Monaten dieses Jahres ist die Zahl der registrierten irregulären Grenzübertritte in die EU im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken.

Die Zahl der registrierten irregulären Grenzübertritte in die Europäische Union ist in den ersten acht Monaten dieses Jahres um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Das geht aus vorläufigen Zahlen der EU-Grenzschutzbehörde Frontex mit Sitz in Warschau hervor. Knapp 112'400 Versuche registrierte die Behörde demnach bisher.
Deutlich weniger dieser Versuche, in die EU zu kommen, seien auf der westafrikanischen Route (minus 52 Prozent), auf der Westbalkanroute (minus 47 Prozent) und an den östlichen Landgrenzen (minus 44 Prozent) verzeichnet worden, teilte Frontex mit. Die meisten Menschen, die Frontex bei den irregulären Grenzübertritten registriert, haben eine bangladeschische, ägyptische oder afghanische Staatsangehörigkeit.
Die meistgenutzte Migrationsroute in die EU bleibt demnach der zentrale Mittelmeerraum, auf den 37 Prozent aller irregulären Grenzübertritte entfielen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gab es hier kaum eine Veränderung: knapp 42'000 Versuche, über das Mittelmeer in die EU zu kommen, verzeichnete Frontex bis August.
Irreguläre Überfahrten über westliche Mittelmeerroute steigen an
Besonders über die westliche Mittelmeerroute – also etwa von Algerien nach Spanien – nahmen die irregulären Überfahrten zuletzt deutlich zu. Frontex registrierte nach eigenen Angaben 22 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2024. Allein im August sei die Zahl der Ankünfte um fast 60 Prozent gestiegen.
Wie schon bei der Halbjahresbilanz zeigte sich laut Frontex zudem, dass es eine Zunahme der irregulären Ausreisen nach Grossbritannien gibt. Versuche, über den Ärmelkanal zu kommen, sind demnach um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen.
Der für Migration zuständige EU-Kommissar Magnus Brunner sprach angesichts der fallenden Zahlen in einer Mitteilung von einem wichtigen Signal. «Das bedeutet weniger gefährliche Reisen, eine Verbesserung der Situation vor Ort und mehr Möglichkeiten bei der Steuerung der Migration», so der österreichische Politiker.