Eine Aktivistengruppe versucht auf ungewöhnliche Weise, zu Wladimir Putin durchzudringen. Die Künstler legten einen Kritik-Brief auf das Grab seiner Eltern.
Wladimir Putin
Ist der Machtkampf bei Russlands Führung ausser Kontrolle? - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Anti-Kriegs-Protest mal anders: Russische Künstler greifen auf ungewöhnliche Art an.
  • Per Brief beschwert sich die Gruppe «Partei der Toten» bei den Eltern des Präsidenten.
  • Nur: Diese sind seit über 20 Jahren tot und auf einem Friedhof in St. Petersburg begraben.

Was sagen wohl Putins Eltern zum Ukraine-Krieg? Nicht viel, denn sie sind beide seit über 20 Jahren tot und in St. Petersburg begraben. Dennoch appellieren Aktivisten nun mit einem Brief an die Verstorbenen.

Wladimir Putin Eltern-Grab Brief
Aktivisten legten einen Protestbrief auf das Grab von Putins Eltern. - «Partei der Toten»

«Liebe Eltern. Euer Sohn benimmt sich schandhaft», steht in der Botschaft. Ein Bild davon hat die Künstlergruppe in den sozialen Medien geteilt.

Wladimir Putin «schwänzt Geschichtslektionen»

Weiter heisst es in dem Anklagebrief: «Er (Wladimir Putin) schwänzt Geschichtslektionen, streitet sich mit Klassenkameraden und droht, die Schule in die Luft zu jagen. Tut etwas!»

Zu ihrer Aktion sagen die Aktivisten, sie hoffen, dass die toten Eltern Wladimir Putin «bald zu sich holen».

wladimir putin
Wladimir Putin mit seinen Eltern Maria und Wladimir. Sie starben Ende der Neunzigerjahre und erlebten ihren Sohn Wladimir nicht mehr als Präsidenten Russlands. - Twitter

Der Protestbrief ist also eine eher ungewöhnliche Art, den Krieg zu verurteilen. Sie macht aber Sinn, wenn man den Hintergrund der Künstler anschaut.

Bei einem Interview im Juni mit «Media.az» erklärte Maxim Evstropow, ein Mitglied, den Hintergrund der Gruppe. Diese habe sich früher zum Auftrag gemacht, gegen diejenigen vorzugehen, die die Stimmen der Toten für ihre Zwecke missbrauchen.

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg bald vorbei ist?

Als Antwort auf Putins Propaganda, die teils auf den Zweiten Weltkrieg verweist, appellieren die Aktivisten damit selbst an die Toten.

Aktivisten: «Sinnloses Massaker in der Ukraine»

«Jetzt konzentrieren wir uns auf Aktionen gegen den Krieg», so Evstropow damals. «Was in der Ukraine geschieht, ist ein absolut sinnloses Massaker.»

Um diese «Spezialoperation» zu rechtfertigen, würden Putins Unterstützer schamlos die Toten ausnützen. Zu Beginn des Kriegs verteidigte der Kreml seinen Angriff mit der «nötigen Entnazifizierung» der Ukraine.

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