Um die Angst vor einem Atomkrieg zu stärken, fordert ein Berater von Russlands Präsident Wladimir Putin einen nuklearen Schlag gegen den Westen.
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Russlands Präsident Wladimir Putin bei seiner Rede am Wirtschaftsforum in St. Petersburg. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Berater von Russlands Präsident Putin fordert einen Atomschlag gegen den Westen.
  • So soll die Angst vor einem Atomkrieg wieder verstärkt werden.
  • Wladimir Putin hält einen Einsatz momentan nicht für notwendig.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs dem Westen mehrfach mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Viel mehr als leere Drohungen waren dies bislang zwar nicht – nun hat in Russland aber eine neue Diskussion begonnen.

Losgetreten wurde sie von Sergei Karaganow, einem Berater Putins. Er ist Ehrenvorsitzender des mächtigen Rates für Aussen- und Verteidigungspolitik. In einem offenen Brief fordert der Politikwissenschaftler einen Atomschlag Russlands gegen den Westen. Das russische Portal «globalaffairs» veröffentlichte das Schriftstück am Dienstag.

Polen könnte mögliches Ziel sein

Die Worte von Karaganow sind harsch: «Russland muss zeigen, dass es nicht vor einem ‹nuklearen Präventivschlag› gegen ein westliches Land zurückschreckt.» Ein mögliches Ziel könnte Polen sein – der grosse Nachbar, welcher sich seit Kriegsbeginn klar hinter die Ukraine stellt. Kämen die europäischen Regierungen durch die Eskalation nicht zur Vernunft, müsse man gegen eine «Gruppe von Ländern» vorgehen.

Die Entscheidung sei zwar schwer, aber unerlässlich, fährt der 70-Jährige fort. «Mit dem Einsatz von Atomwaffen können wir ein ‹globales Desaster› verhindern.»

Er meint damit, dass die Angst vor einem Atomkrieg wieder zurückkehren müsse, ansonsten stehe die Menschheit vor dem Ende. Im kalten Krieg habe die nukleare Abschreckung eine Eskalation verhindert.

Befürchten Sie einen Atomkrieg?

Moskau hat indes Atomwaffen in Belarus stationiert, wie Präsident Putin am Freitag an einem Wirtschaftsforum in St. Petersburg bestätigte. Ein Einsatz sei zwar möglich, im Moment aber nicht erforderlich, zitiert ihn die Zeitung «Komsomolskaya Pravda».

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