Nach dem Söldneraufstand in Russland sind noch viele Fragen offen. Putin hat aber bestätigt: Bei der Verteidigung Moskaus sind mehrere Piloten getötet worden.
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Russische Militärhubschrauber bei einer Militärübung in Belarus. - --/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Marsch der Wagner-Söldner nach Moskau sind viele Fragen offen.
  • In seiner Rede hat Putin erstmals bestätigt, dass es Todesopfer gegeben hat.
  • Er ehrte die «Helden-Piloten», die bei der Verteidigung Moskaus ihr Leben verloren.

Am Samstag zog die russische Söldnergruppe Wagner von Jewgeni Prigoschin gegen Moskau. Zum mutmasslichen Putschversuch sind noch viele Fragen offen, Putin verriet in seiner Rede aber erste Einzelheiten.

So ehrte er in der TV-Ansprache vom Montag auch die Piloten, die bei der Verteidigung Moskaus ihr Leben gaben. «Der Mut und die Aufopferung der gefallenen Heldenpiloten hat Russland vor tragischen Konsequenzen bewahrt», so der Kremlchef.

Es ist die erste Bestätigung, dass es im Zuge des Söldneraufstands Todesopfer gegeben hatte, so die Nachrichtenagentur «Reuters».

Wagner-Söldner schiessen Flugobjekte ab

Am Samstag gab es bereits Berichte in den sozialen Medien, dass die Wagner-Söldner mehrere russische Flugobjekte abgeschossen haben sollen. Laut russischen Militärbloggern wurden sechs Helikopter und ein Flugzeug der Putin-Armee zerstört. Darunter seien drei Helikopter des Typs Mi-8MPTR und ein Il-18-Flugzeug.

Moskau
Richtung Moskau waren die Einheiten der Wagner-Gruppe unterwegs. Dan haben sie ihren Vormarsch laut Prigoschin gestoppt.
Söldner
Dabei schossen sie mehrere Helikopter und ein Flugzeug ab.
Ankündigung
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin kündigte an, in Moskau einzumarschieren.

Der Telegram-Blog Rybar spricht gemäss «Reuters» von 13 Todesopfern, die an Bord dieser Flugobjekte gewesen seien. Bisher haben aber weder der Kreml noch unabhängige Beobachten die Zahlen bestätigt.

Söldnerchef Prigoschin verteidigte den Abschuss der Helikopter und des Flugzeugs in einer Sprachnachricht, die auf Telegram verbreitet wurde. «Während unseres Marsches wurde kein einziger Soldat auf dem Boden getötet. Wir bedauern, dass wir gezwungen waren, Flugobjekte abzuschiessen – aber das deshalb, weil sie uns bombardiert haben», sagte er.

Prigoschin wirft Russland Beschuss vor

Prigoschin wirft dem russischen Verteidigungsministerium vor, ab vergangenen Freitag Militärlager der Wagner-Gruppe beschossen zu haben. Dabei sollen 30 Söldner getötet worden sein. Dies sei ebenfalls ein Grund für den Marsch auf Moskau gewesen.

Glauben Sie, dass Prigoschin in Russland die Macht übernehmen wollte?

Hauptziel des Aufstands soll es laut dem Söldner-Chef gewesen sein, die Zerstörung der Wagner-Gruppe zu verhindern.

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