Wanderer planen Profi-Tour mit Tiktok – müssen gerettet werden
Weil sie eine schwierige Bergtour mit Tiktok planten, musste ein junges Wander-Duo gerettet werden. Die Rettung am verschneiten Steilhang verläuft glimpflich.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwei junge Wanderer mussten kürzlich in den Allgäuer Alpen gerettet werden.
- Ihnen fehlte die richtige Ausrüstung, die Wanderung planten sie mit Tiktok.
- Ein Notarzt-Helikopter fand das Duo in 2000 Metern Höhe an einem Steilhang.
Ein paar Klicks im Netz hätten beinahe fatale Folgen gehabt.
Am frühen Samstagabend ging bei der Bergwacht Hinterstein ein Notruf ein: Zwei junge Wanderer steckten in den bayerischen Alpen bei Bad Hindelang (D) fest – ohne Ausrüstung, ohne Rückweg.
Das Duo befand sich auf dem Jubiläumsweg zum Schrecksee in 2000 Metern Höhe. Kurzerhand forderten die Einsatzkräfte einen nachtflugtauglichen Rettungs-Helikopter aus Reutte (A) an, wie die Bergwacht auf Instagram kommunizierte.
Die Wanderer befanden sich an einem steilen, schneebedeckten Steilhang. Mit der Seilwinde des Notarzt-Helikopters «RK2» der ARA-Flugrettung wurden sie schliesslich in Sicherheit gebracht.
Schöne Videos rückten Gefahr in Hintergrund
Wie die Bergwacht schreibt, erklärten die Geretteten, sie hätten ihre Tour mithilfe von Tiktok-Videos geplant.
Doch die malerischen Videos trügen, die Wanderung ist alles andere als einfach. Der Aufstieg gilt als «äusserst anspruchsvoll».
Die Bergwacht warnt: «Derzeit herrschen ab ca. 1.600 m Höhe tiefwinterliche Bedingungen.»
Solche kostspieligen und risikoreichen Einsätze seien zu vermeiden. Denn: Die Kosten für den Einsatz müssen von den Geretteten selbst übernommen werden.
Zweiter Notruf schon am nächsten Tag
Nur einen Tag später musste die Bergwacht erneut ausrücken. Zwei 16-Jährige hatten sich am Hochvogel in einer steilen Scharte oberhalb des «Kalten Winkels» verstiegen.
Im Gegensatz zum anderen Wander-Duo am Schrecksee konnten die Teenager alpine Erfahrung vorweisen. Doch in rund 2300 Metern Höhe waren die Verhältnisse plötzlich zu anspruchsvoll, das Gelände zu steil, der Schnee zu tief.
Stürmisch winterliche Verhältnisse erschweren den Aufstieg. Wegen der dichten Bewölkung konnte der Helikopter «Christoph 17» die Bergretter zunächst nur unterhalb der Stelle absetzen.
Anschliessend wurden die Wanderer mit einer Winde an Bord geholt und unverletzt ins Tal gebracht.

















