Zehn Menschen bei Schleuserprozess in Deutschland angeklagt

Keystone-SDA
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Deutschland,

Vor dem Landgericht Bielefeld in Deutschland hat ein grosser Prozess gegen ein mutmassliches Schleusernetzwerk begonnen.

Landgericht Bielefeld
Das Verlesen der Anklage dauerte weit mehr als zwei Stunden. (Symbolbild) - dpa

Mit dem Verlesen der Anklage hat vor einem Gericht in Deutschland ein grosser Prozess gegen ein mutmassliches Schleusernetzwerk begonnen.

Die Staatsanwaltschaft wirft zehn Männern und Frauen vor dem Landgericht Bielefeld (Nordrhein-Westfalen) gewerbs- und bandenmässiges Einschleusen von Ausländern, Zwangsprostitution und Geldwäsche vor. Sie sollen Frauen und Transmenschen aus Thailand nach Deutschland gebracht und sie dort zur Prostitution gezwungen haben. Mit der Arbeit in den Bordellen mussten die Opfer der Anklage zufolge ihre Reisekosten abbezahlen.

Die Angeklagten im Alter von 29 bis 64 Jahren sollen laut Anklage verschiedene Rollen innerhalb des Netzwerks übernommen haben: Einige sollen das System organisiert, andere als Fahrer oder Kuriere fungiert und wieder andere die Bordelle betrieben haben.

Angeklagte mit internationalen Pässen im Bordell-Ring

Es gab Bordelle in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Niedersachsen und Thüringen. Einer der Angeklagten hat einen britischen Pass, die anderen sind thailändische Staatsbürger – zwei davon besitzen zusätzlich einen deutschen beziehungsweise einen schwedischen Pass.

Das in Deutschland in den Bordellen erwirtschaftete Geld soll zum Teil per Flugzeug als Bargeld nach Thailand gebracht und dort getauscht worden sein. In einem von der Staatsanwaltschaft geschilderten Fall seien 110'000 Euro (etwa 102'000 Franken) in zwei Süssigkeitsverpackungen über den Flughafen Hamburg nach Asien geschmuggelt worden.

Angeklagt ist deshalb auch Geldwäsche. Das Verlesen der Anklage dauerte weit mehr als zwei Stunden. Bis Ende April 2026 hat das Gericht Verhandlungstage angesetzt.

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