Brexit

Von der Leyen: Brexit-Handelspakt immer noch nicht sicher

DPA
DPA

Deutschland,

In etwa 35 Tagen endet die Brexit-Übergangsphase. Kann ein harter wirtschaftlicher Bruch zwischen Brüssel und London auf den letzten Metern noch verhindert werden?

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sucht nach einer kreativen Lösung des Brexit-Streits. Foto: Etienne Ansotte/European Commission/dpa
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sucht nach einer kreativen Lösung des Brexit-Streits. Foto: Etienne Ansotte/European Commission/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Fünf Wochen vor dem Ausscheiden Grossbritanniens aus dem Europäischen Binnenmarkt ist ein Brexit-Handelspakt aus Sicht von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen immer noch nicht sicher.

«Ich kann Ihnen heute immer noch nicht sagen, ob es am Ende ein Abkommen geben wird», sagte von der Leyen am Mittwoch im Europaparlament. Die nächsten Tage seien entscheidend.

Von der Leyen bekräftigte die seit Monaten diskutierten Hauptstreitpunkte: gleiche Wettbewerbsbedingungen, Fischereirechte und Instrumente zur Ahndung von Verstössen gegen das geplante Abkommen. Es gebe noch sehr ernste Differenzen. «Mit nur noch sehr wenig Zeit vor uns werden wir alles in unserer Macht tun, um eine Einigung zu erreichen», sagte von der Leyen. «Aber wir sind nicht bereit, den Bestand unseres Binnenmarkts in Frage zu stellen.» Die grossen Fraktionen des Europaparlaments mahnten, dass das Parlament genug Zeit bekommen müsse, um einen Deal noch eingehend zu prüfen.

Der gewählte US-Präsident Joe Biden machte sich erneut für eine offene Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem britischen Nordirland stark. «Die Idee, die Grenze nach Norden und Süden wieder zu schliessen, ist einfach nicht richtig», sagte er nach einem Bericht der irischen Rundfunkanstalt RTÉ vom Mittwoch. Biden hatte bereits vor seiner Wahl verlauten lassen, der Frieden zwischen Irland und Nordirland dürfe nicht zum «Opfer des Brexits» werden. Biden hat irische Wurzeln: Sein Ururgrossvater wanderte aus Irland in die USA aus.

Auch der irische Premier Micheál Martin hatte Grossbritannien schon vor den Folgen eines Brexits ohne Handelsabkommen mit der EU gewarnt. Ein No-Deal-Brexit würde «ruinös». Grossbritannien müsse zudem sehr vorsichtig sein, um die politische Stabilität in Nordirland nicht zu gefährden. Das zu Jahresbeginn geschlossene Brexit-Abkommen sieht Sonderregeln für Nordirland vor, die eine harte Grenze zum EU-Staat Irland und Feindseligkeiten verhindern sollen.

Grossbritannien ist zwar bereits im Januar aus der EU ausgeschieden. Der wirtschaftliche Bruch steht jedoch erst zum Jahresende mit dem Austritt aus dem Binnenmarkt und der Zollunion an. Der Handelspakt soll Zölle und Handelshemmnisse verhindern. Nach monatelangen Verhandlungen bleiben nur noch wenige Tage zur Einigung, weil ein Abkommen auch noch ratifiziert werden müsste.

Kommentare

Weiterlesen

bernmobil
81 Interaktionen
Passagiere störts
altstetten
36 Interaktionen
Zürich

MEHR IN NEWS

Merz Portmann
Merz-Niederlage
Mustafa Atici
Ab August 2025
festnahme
Kemptthal ZH
smi
Minus 0,39 Prozent

MEHR BREXIT

Brexit
6 Interaktionen
5 Jahre danach
Keir Starmer
«Neuanfang»
City of London
19 Interaktionen
Wachstum
Brexit
5 Interaktionen
Handels-Einbruch

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Deutschland-Fahne spiegelt sich in der Kuppel des Reichstagsgebäudes
1 Interaktionen
Laut Jürgen Falter
bundestag
Bundestag
Gerhard Richter
Ausstellung
Markus Söder
7 Interaktionen
Warnruf