Die USA haben erneut schwere Vorwürfe gegen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhoben.
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US-Gesundheitsminister Alex Azar. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Pompeo kritisiert Ausschluss Taiwans von Jahrestagung.

Einer der «wichtigsten Gründe, warum dieser Ausbruch ausser Kontrolle geriet» sei gewesen, dass die WHO dabei versagt habe, «die Informationen zu besorgen, die die Welt brauchte», sagte US-Gesundheitsminister Alex Azar am Montag in einer Videoansprache bei der virtuellen Jahrestagung der WHO-Mitgliedstaaten. Dieses «Versagen» habe «viele Leben gekostet».

«In einem offensichtlichen Versuch, diesen Ausbruch zu vertuschen, hat sich mindestens ein Mitgliedstaat über seine Transparenzverpflichtungen lustig gemacht - mit enormen Folgekosten für die ganze Welt», sagte Azar in Anspielung auf China. Die WHO habe bei ihrer «Kernaufgabe versagt», Informationen zu beschaffen und für Transparenz zu sorgen. Dies dürfe «nie wieder geschehen» - die Länder bräuchten «gerade jetzt eine effektiver handelnde» WHO.

Die US-Regierung streitet seit Wochen sowohl mit China als auch mit der Weltgesundheitsorganisation über den Umgang mit der Corona-Pandemie. US-Präsident Donald Trump hatte der WHO «Missmanagement» in der Corona-Krise und Einseitigkeit zugunsten Chinas vorgeworfen und die Zahlungen an die UN-Organisation eingestellt.

Derweil verurteilte US-Aussenminister Mike Pompeo den Ausschluss Taiwans von der Jahrestagung. Auf Druck Chinas habe WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus Taiwan nicht zu der Tagung eingeladen, erkärte Pompeo in Washington. Die «mangelnde Unabhängigkeit» des WHO-Generaldirektors beraube die Gesundheitsbehörde «der renommierten wissenschaftlichen Expertise Taiwans im Bereich der pandemischen Krankheiten und schadet der Glaubwürdigkeit und dem Erfolg der WHO zu einem Zeitpunkt, da die Welt sie am meisten braucht», erklärte Pompeo.

Die WHO-Mitgliedstaaten beschlossen bei der Jahrestagung, die Diskussion über die Verleihung des Mitgliedstatus an Taiwan zu vertagen. China sieht Taiwan als abtrünnige Provinz an, die wieder mit der Volksrepublik vereinigt werden soll - notfalls auch mit Gewalt. International ist Taiwan zunehmend isoliert, nur noch 15 Länder pflegen diplomatische Beziehungen mit Taipeh.

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