Dänemark irritiert von Ernennung von US-Sondergesandten für Grönland
US-Präsident Trump hat einen Sondergesandten für Grönland ernannt. Der Vorgang sorgt für internationale Irritationen und deutliche Kritik aus Dänemark.

Die US-Regierung hat den Gouverneur von Louisiana, Jeff Landry, zum US-Sondergesandten für Grönland ernannt. Der Schritt, der die Beziehungen zwischen Washington und Grönland stärken soll, folgt auf Gespräche über wirtschaftliche und sicherheitspolitische Kooperationen.
Nach Angaben des US-Aussenministeriums soll der Gesandte insbesondere Projekte im Bereich Rohstoffe und Infrastruktur vorantreiben. Laut «Reuters» betont das Weisse Haus, die Initiative diene ausschliesslich der engeren Zusammenarbeit mit der autonomen dänischen Region.
Irritation in Kopenhagen und Nuuk
Dänemark zeigte sich über die Entscheidung irritiert und forderte mehr Transparenz. Aussenminister Lars Løkke Rasmussen rief laut «Reuters» zur Wahrung der territorialen Integrität des Königreichs Dänemark auf.
Er erklärte laut «Tagesschau», sein Land sei bereit zum Dialog, wolle aber «keine Parallelstrukturen zu bestehenden diplomatischen Kanälen». Dänemark verwaltet das weitgehend autonome Grönland seit 1721, betont jedoch regelmässig die Selbstbestimmungsrechte der rund 56'000 Einwohner.

Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen betonte laut «Der Spiegel», Kooperation müsse «auf gegenseitigem Vertrauen» beruhen. Auch Grönlands Premier Múte Bourup Egede äusserte sich vage, mahnte jedoch zur «klaren Respektierung grönländischer Selbstverwaltung».
Wie Trump Grönland kaufen wollte
Grönland spielt in der Arktispolitik der Vereinigten Staaten eine immer grössere Rolle. Laut «Politico» wurden seit 2020 amerikanische Investitionen von über 12 Millionen US-Dollar (rund 10,5 Millionen Franken) in dortige Forschungsprojekte getätigt.

Trump hatte bereits 2019 Interesse an einem möglichen Kauf der Insel bekundet. Die damalige Reaktion der dänischen Regierung, die den Vorschlag als «absurd» bezeichnete, führte zu einem kurzfristigen diplomatischen Eklat, berichtet «CNN».
Nun signalisiert Washington laut «New York Times» erneut die Absicht, seine Präsenz in der Region dauerhaft auszubauen. Beobachter sehen in der Ernennung des Sondergesandten einen Versuch, geopolitischen Einfluss in der Arktis zu sichern.












