Die UNO hat eine Aufstockung der Hilfsgelder für Afghanistan in Höhe von umgerechnet knapp 170 Millionen Euro gefordert.
Afghanische Jugendliche
Afghanische Jugendliche - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Organisation warnt vor «drohender humanitärer Katastrophe».

Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) erklärte am Dienstag, dass bis Jahresende insgesamt rund 510 Millionen Euro für humanitäre Hilfe in dem Land benötigt würden. «Die Grundversorgung in Afghanistan bricht zusammen, und Lebensmittel und andere lebensnotwendige Hilfsgüter gehen zur Neige», erklärte Ocha-Sprecher Jens Laerke.

Die humanitäre Lage in Afghanistan ist Thema bei einer Konferenz in Genf am kommenden Montag unter der Leitung von UN-Generalsekretär António Guterres. Dessen Sprecher Stéphane Dujarric hatte bereits in der vergangenen Woche vor einer «drohenden humanitären Katastrophe» in dem Land gewarnt, das sich nach 20 Jahren bewaffneter Konflikte nun wieder in der Hand der radikalislamischen Taliban befindet.

Ocha erläuterte, dass die rund 510 Millionen Euro benötigt würden, um knapp elf Millionen Afghanen mit Lebensmitteln zu versorgen und für etwa 3,4 Millionen Menschen eine grundlegende Gesundheitsversorgung ermöglichen zu können. Das Geld werde unter anderem im Kampf gegen die akute Unterernährung von mehr als einer Million Kindern und Frauen eingesetzt. Auch die Bereitstellung von Trinkwasser, Sanitäranlagen und Hygieneprodukten zähle zu der Hilfe.

Von den 38 Millionen Einwohnern Afghanistans sind nach UN-Angaben 18 Millionen Menschen akut von einer humanitären Katastrophe bedroht. Diese Zahl könnte sich demnach noch verdoppeln.

Bereits vor der Machtübernahme der Taliban war Afghanistan in hohem Masse von Hilfsgeldern abhängig. Rund 40 Prozent des Bruttoinlandsproduktes wurden aus dem Ausland finanziert.

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