Die Ukraine will einen schnellen Beginn von EU-Beitrittsverhandlungen. Die Vize-Regierungschefin zeigt sich zuversichtlich.
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Die Flaggen der Ukraine und der Europäischen Union hängen zusammen an der Aussenseite des Gebäudes vor einer ausserordentlichen Plenarsitzung zum Ukraine-Konflikt im Europäischen Parlament. Foto: Virginia Mayo/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Virginia Mayo

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine ist zuversichtlich für EU-Beitrittsverhandlungen ab Oktober.
  • Es sind noch Reformen nötig, um die Voraussetzungen der EU-Kommission zu erfüllen.
  • Der Kampf gegen Korruption und Oligarcheneinfluss sind zentrale Forderungen der EU.
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Die ukrainische Vize-Regierungschefin Olha Stefanischyna hat sich zuversichtlich geäussert, dass die Ukraine bis Oktober die Weichen für den Beginn von EU-Beitrittsverhandlungen stellen kann.

Bis dahin werde das Land alle vereinbarten gesetzgeberischen und institutionellen Schritte sicherstellen, sagte sie am Donnerstag bei einer Konferenz in Kiew sagte. Für die vollständige Umsetzung dieser grundlegenden Reformen würden hingegen noch Jahre nötig sein.

Im Oktober wird die EU-Kommission darüber entscheiden, ob sie den Staats- und Regierungschefs der EU empfiehlt, Beitrittsgespräche mit der Ukraine aufzunehmen.

Die EU hatte die von Russland angegriffene Ukraine vergangenes Jahr offiziell zum Beitrittskandidaten gemacht. Vor dem Beginn von Beitrittsverhandlungen muss das Land zunächst sieben Voraussetzungen der EU-Kommission erfüllen.

Ukraine soll Korruption stärker bekämpfen

Dabei geht es etwa um das Auswahlverfahren ukrainischer Verfassungsrichter und eine stärkere Korruptionsbekämpfung – insbesondere auf hoher Ebene. Auch fordert die EU, dass Standards im Kampf gegen Geldwäsche eingehalten werden und ein Gesetz gegen den übermässigen Einfluss von Oligarchen umgesetzt wird. Auch eine Aufnahme von Beitrittsverhandlungen ist keine Garantie für eine Mitgliedschaft.

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Denys Schmyhal ist der Ministerpräsident der Ukraine. - ---/Ukrinform/dpa

Nach der Ernennung des neuen Leiters des Nationalen Anti-Korruptions-Büros der Ukraine hatte Regierungschef Denys Schmyhal bereits im Mai alle Schritte als erfüllt bezeichnet.

Stefanischyna war am Donnerstag zurückhaltender: «Wir setzen unsere Arbeit an der Umsetzung von sieben Empfehlungen der Europäischen Kommission fort», sagte sie den ukrainischen Medien. Der EU-Botschafter in der Ukraine, Matti Maasikas, sagte, die Ukraine habe bereits viele europäische Rekorde beim Tempo ihrer Integration gebrochen – und werde noch mehr brechen können.

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