Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin schiesst im Ukraine-Krieg immer wieder gegen den Kreml. Einen geplanten Putsch-Versuch dementiert er nun – stichelt aber weiter.
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Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hat den Vorwurf zurückgewiesen, einen Putsch zu planen. - Prigozhin Press Service via AP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jewgeni Prigoschin führt die Söldnergruppe Wagner im Ukraine-Krieg.
  • Er fällt immer wieder mit kremlkritischen Aussagen auf.
  • Den Vorwurf eines Ex-Offiziers, einen Putsch zu planen, weist er nun zurück.

Sie kämpfen im Ukraine-Krieg eigentlich für dieselbe Seite – doch beste Freunde sind sie nicht: Der Kreml und die Führung der Söldnergruppe Wagner. Immer wieder schiesst Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin gegen die Regierung in Moskau.

Kein Wunder kursieren immer wieder Gerüchte und Thesen über einen möglichen Umsturz-Versuch. So warf zuletzt der russische Ex-Offizier Igor Girkin Prigoschin vor, einen militärischen Putsch zu planen.

Das weist Prigoschin nun zurück – lässt es sich bei der Gelegenheit aber nicht nehmen, erneut gegen Putin zu schiessen. Das berichtet der US-Thinktank «Institute for the Study of War». Demnach habe er gesagt, Wagner hätte nicht genug Söldner für einen Putsch.

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Der russische Ex-Offizier Igor Girkin wirft Wagner vor, einen Putsch zu planen.
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Das weist Anführer Jewgeni Prigoschin zurück.
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Ihm zufolge hätte Wagner gar nicht genügend Söldner für einen Putsch.
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Dafür impliziert Prigoschin, dass der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu sehr wohl die Möglichkeit für einen Putsch hätte.
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Und er wirft Kremlchef Wladimir Putin vor, Anerkennung zu erhalten, die eigentlich Wagner zustehen würde.

Zudem sei es auch nicht das Ziel der Gruppe, eine Revolution herbeizuführen. Man wolle lediglich für punktuelle Veränderungen kämpfen. Und: Man habe schliesslich eine gute Beziehung zu Kremlchef Wladimir Putin.

Prigoschin schimpft über «Beamten-Bürokraten» im Ukraine-Krieg

Dann hört es aber auch schon auf mit den kremlfreundlichen Worten. Prigoschin wirft den Behörden vor, die Anerkennung der tatsächlichen Kriegshelden verhindern zu wollen – in seinen Augen den Wagner-Söldnern.

Er schimpft: «Die Beamten-Bürokraten, die den russischen Staat führen, müssen die Helden bleiben und sie sind die einzigen, denen gedankt werden darf. Wenn ihnen der Dank verwehrt bleib, sagen sie ‹Gut, sei es drum, dankt dem Präsidenten.›»

Kurz: Der Wagner-Chef wirft Putin vor, Anerkennung für Dinge zu erhalten, die nicht sein Verdienst sind.

Denken Sie, in Russland könnte es zum Putsch kommen?

Einen eigenen Putsch-Plan im Ukraine-Krieg dementiert Prigoschin also. Doch ganz scheint er die Möglichkeit eines Putsches nicht auszuschliessen.

So erwähnt er durch die Blume, dass anders als er selbst, Verteidigungsminister Schoigu die Möglichkeit dazu hätte. Denn Schoigu hat Zugriff zu den russischen Spezialeinsatzkräften.

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