Ukraine-Krieg: Putin befördert Massenmörder Igor Girkin

Igor Girkin ist ein hochrangiger Geheimdienst- und Armeeoffizier, der sich für die Invasion in die Ukraine ausgesprochen hat. Daneben ist der 51-Jährige ein Ex-Verteidigungsminister der selbsternannten Donezker «Volksrepublik». Jetzt wurde der Russe zum Kommandeur an der Front im Ukraine-Krieg ernannt.

Doch Girkin ist kein unbeschriebenes Blatt: 2019 wurde er wegen Massenmordes angeklagt. Fünf Jahre zuvor wurde ein Flugzeug der Malaysian Airlines abgeschossen – über der ukrainischen Donbass-Region. Die Boeing 777 befand sich auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur. Der Anschlag kostete 298 Menschen das Leben, darunter 80 Kindern.

Deswegen wurden 2019 vier Verdächtige angeklagt – einer von ihnen war Girkin. Denn zum Zeitpunkt des Abschusses war Girkin der ranghöchste Armeeoffizier, der mit Russland kommunizierte. Währenddessen tobte der Krieg zwischen pro-russischen Separatisten und Kiew.

Nach der Anklage zeigte Girkin, auch bekannt als Strelkov, Mitgefühl: «Da ich der Befehlshaber der Rebellen und ein Teilnehmer des Konflikts war, fühle ich mich moralisch für diese Todesfälle verantwortlich.» Zugleich betonte er, dass die Separatisten unter seinem Kommando «das Flugzeug nicht zum Absturz gebracht haben».

Trotz dieser Erklärung galt Girkin in Donezk als überaus grausam. Immer wieder soll er damit geprahlt haben, dass er Gefangene und Plünderer erschiessen lasse. Jetzt wurde der Militärangehörige befördert – trotz Kritik an Wladimir Putin.

Erst im Augst schimpfte Girkin über Putin, bezeichnete ihn gar als «Clown». Dies, da er von der Ukraine überlistet werde, war der Kommandeur überzeugt.

Nicht nur Girkin übte harsche Kritik an der Kriegsführung des Präsidenten. Auch Putins «Bluthund» Ramsan Kadyrow hielt sich mit Beanstandungen nicht zurück. Trotz unterschiedlicher Meinungen wurde sowohl Girkin als auch Kadyrow eine neue Rolle im Ukraine-Krieg zugesprochen. Letzterer agiert nun als Generaloberst.